”Deutsch-Rumänische Interferenzen" 1: Die Deutschen und die Rumänen. Der Begriff des Nationalismus bei Nietzsche und Cioran

Datum: Dienstag, den 24. November 2020.

Uhrzeit: 19 Uhr. 

Online-Veranstaltung, auf der Online-Plattform Zoom.

Link: https://us02web.zoom.us/j/87543230216?pwd=MERERFFkQ1NOZ21QUmlZMW1NbkN5QT09.

Meeting ID: 875 4323 0216.

Passcode: 576894.


Das Rumänische Kulturinstitut ,,Titu Maiorescu’’ Berlin beginnt eine neue Konferenzreihe mit dem Titel ,,Deutsch-Rumänische Interferenzen‘‘ / ,,Interferențe germano-române’’. Die Konferenzreihe widmet sich den Persönlichkeiten, die der rumänischen und deutschen Geschichte und Kultur angehören und welche durch ihre Arbeit / Kunst- und Kulturschaffung / Inspirationsquelle jeweils den geschichtlichen und kulturellen Rahmen des Anderen tangiert haben: nämlich dem Deutschen und dem Rumänischen.

Das Phänomen des Nationalismus ist in allen kulturellen Bereichen präsent. Dieser spielt eine wichtige Rolle in den politischen Perspektiven und Entscheidungen sowie innerhalb des kollektiven Bewusstseins, je nach geschichtlichem Zeitpunkt, Mentalität, kollektives Bewusstsein, etc. Das Phänomen wird in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen des akademischen, kulturellen und sozialen Kontextes thematisiert.

Friedrich Nietzsche und Emil Cioran sind Persönlichkeiten mit verschiedenen philosophischen Ideen. Diese umrahmen Gedanken über Politik, dem kulturellen Bewusstsein sowie über das Bild des jeweils eigenen Herkunftslandes – nämlich Deutschland und Rumänien. Obwohl es fast ein Jahrhundert Unterschied zwischen den zwei Philosophen gibt, wird Cioran oft als Sukzessor Nietzsches interpretiert. Dies liegt insbesondere an seinem Bezug zur nihilistischen Haltung sowie auf die pessimistische Perspektive des Lebens und der Existenz, sowie der Tatsache, dass Cioran ein Vertreter der Ideen Nietzsches war.

Eine genauere Analyse der Visionen der beiden Philosophen im Bezug auf die Politik und auf die Kultur des eigenen Vaterlandes zeigt Parallelen auf. Diese schneiden sich vor allem in einem Punkt: der Ära des Nationalsozialismus. Während dieser Epoche wurden Nietzsches Konzepte zugunsten des damaligen Systems instrumentalisiert – wie es am Beispiel des Konzeptes des Übermenschen zu sehen war. Ebenfalls zur Zeit des Nationalsozialismus schreibt der 24-jährige Cioran das Buch ,,Verklärung Rumäniens’’, in welchem er seine eigene Vision über das Heimatland präsentiert und diese in ein Verhältnis zu anderen europäischen Nationen bringt.

Später veröffentlicht Cioran eine dritte Auflage des Buches, die unter dem Zeichen der Selbstzensur, des Aufgebens und der Rechtfertigung der stark nationalistischen Gedanken, die er zuvor verfasst hatte, steht.

Ioana Pavel – Hat an den Universitäten Kassel und Berlin studiert. Gegenwärtig ist sie Studentin an der Freien Universität Berlin und studiert französische Philologie, Rechtswissenschaften und Philosophie. Darüber hinaus arbeitet sie als wissenschaftliche Hilfskraft bei der Freien Universität Berlin, im Rahmen des Instituts für romanische Sprachwissenschaften.

Ihre Forschungsinteressen umrahmen: ,,Nietzsche und das Konzept der Politik’’, ,,Die Möglichkeit der Freiheit nach Kant’’, ,,Moral und Politik bei John Rawls und Thomas Hobbes’’, ,,Die Relation zwischen dem Individuum und der Gesellschaft im Verständnis von Jean-Jaques Rousseau’’ sowie ,,Das Konzept der Gerechtigkeit bei Gottfried Wilhelm Leibniz’’.

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