FABULAMUNDI MÜNCHEN. SZENISCHE LESUNG „SIBIAN TIGER” VON GIANINA CĂRBUNARIU

Theater
Ort: Residenz Theater München, Max-Joseph-Platz 1, 80539 München
Uhrzeit: 19.00

„Fabulamundi. Playwriting Europe“ ist ein europaweites Autorenaustauschprojekt, das sich zum Ziel setzt, zukünftig ein sog. europäisches Theater aufzubauen. Fabulamundi dient als Plattform zum Vergleich und Austausch zwischen der nationalen Dramatik und verschiedenen Typologien der Inszenierungen, zum Herausfinden von Unterschieden und Kontaktpunkten zwischen den beteiligten Ländern.

Die Fabulamundi Aktivitäten für 2013-2014 verteilen sich auf 5 Nationen – Italien, Spanien, Rumänien, Deutschland und Frankreich – mit einem abwechslungsreichen Terminkalender mit mise en espace, Meisterklassen zum Schreiben, Textanalysen und -übersetzungen, Treffen zwischen Autoren und Publikum. Die Autoren begleiten ihre Stücke auf Reisen über die Grenzen, wo sie auf ausländischen Bühnen gelesen und aufgeführt werden und wo sie Künstler und Publikum des Gastlandes treffen.

Als Partner des Austauschprogramms Fabulamundi präsentiert das RKI Berlin in Mai die szenische Lesung „Sibian Tiger“ von Gianina Cărbunariu in München.
Am 31 Mai, um 19.00 Uhr, auf der Bühne des renommierten Residenztheaters München, werden drei szenische Lesungen präsentiert, darunter auch der Theatertext „Michaela, der Tiger unserer Stadt" (Sibian Tiger), der rumänischen Autorin Gianina Cărbunariu. Übersetzt ins Deutsche wurde das Stück von Luise Brandsdörfer. Gelesen wird von Schauspielern des Residenztheaters. Die Autorin Gianina Cărbunariu wird bei der Lesung zugegen sein.

Im Anschluß findet eine Podiumsdiskussion zwischen den Autoren Gianina Carbunariu, Lucia Calamaro, Frédéric Sonntag und Martin Berg statt, dem Verantwortlichen der Abteilung Theater und Tanz des Goethe Instituts.

Gianina entfernt sich in ihrem Stück Sibian Tiger von gesellschaftskritischen und politischen Themen, die sie sonst in ihren Werken verarbeitet („20/20“, „Sold out“, „x mm din y km“), um sich einem eher „alltäglichen“, auf wahren Begebenheiten basierenden Thema, zu widmen. Es geht um die Kontroversen auslösende Geschichte eines Tigers, der aus dem Zoo Hermannstadt entkommen ist. Im Mittelpunkt steht das tragische Ende dieser Geschichte: Die Tötung des rebellischen Tieres.

Die Regisseurin und Dramatikerin Gianina Cărbunariu war 2001 Mitbegründerin des Theaterprojekts dramAcum, einer unabhängigen Plattform für die Entwicklung und Produktion zeitgenössischen rumänischen Theaters. Ihre eigenen Independent-Produktionen wurden von verschiedenen Festivals eingeladen, u.a. vom London International Festival of Theatre, Dialog Festival Wrocław, Festival TransAmériques Montréal, Nitra Festival, Mladi Levi Ljubljana, der Theaterbiennale Neue Stücke aus Europa Wiesbaden und New Drama Moskau. Übersetzt und inszeniert wurden ihre Stücke u.a. am Royal Court Theatre in London, an der Schaubühne Berlin, an den Münchner Kammerspielen sowie an Theatern in Frankreich, Polen, der Türkei, Belgien, Griechenland, Japan, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Dänemark, Deutschland, Ungarn und Österreich. 2010 wurde Sold Out unter ihrer Regie an den Münchner Kammerspielen gezeigt, ein Stück über das Geschäft des kommunistischen Regimes mit dem Verkauf deutschstämmiger Rumänen an das ehemalige Westdeutschland.