





Eröffnung: Samstag, 01.03.2025, 18:30-21:00 Uhr
Veranstaltungsort: [Ceci n'est pas une] Galerie - Kunstraum des RKI Berlin, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin
Laufzeit: 01.03.-04.05..2025
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 14:00-19:00 Uhr
Besondere Öffnungszeiten:
Sonntag, 02.03.2025, 14:00-16:30 Uhr (EMOP Tour)
Samstag, 08.03.2025, 14:00-16:30 Uhr (EMOP Tour)
Samstag, 15.03.2025, 14:00-16:30 Uhr (EMOP Tour)
Samstag, 22.03.2025, 14:00-16:30 Uhr (EMOP Tour)
Samstag, 29.03.2025, 14:00-16:30 Uhr (EMOP Tour)
Samstag, 03.05.2025, 14:00-19:00 Uhr
Sonntag, 04.05.2025, 14:00-20:30 Uhr
Im Rahmen des EMOP Berlin 2025 präsentiert das Rumänische Kulturinstitut in Berlin das Foto- und Videoprojekt „Imago Mundi. Of Margins and Other Heroes” des Künstlers Nicu Ilfoveanu. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Verein Galeria Artep (Iasi, Rumänien) und wird im Kunstraum des RKI Berlin – [Ceci n’est pas une] Gallery – vom 01.03. bis zum 04.05.2025 gezeigt.
Von der Fotografie als Objekt über Formen des bewegten Bildes bis hin zum Künstlerbuch präsentiert die Ausstellung eine umfassende Auswahl an Arbeiten, die die Möglichkeiten des fotografischen Mediums erkunden. Ein Teil davon wird erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und ist eigens für diesen Ausstellungskontext produziert.
Mit seinem Projekt „Imago Mundi” führt uns der Künstler durch vielschichtige Bildkonstellationen, die wesentliche Impulse für die heutigen Debatten über kulturelle Kontinuitäten und Brüche, kollektives Gedächtnis und Identitätsschreibung liefern. Nicu Ilfoveanu erschafft sein eigenes ‚imaginäres Museum‘ und bewahrt dabei eine tiefe Faszination für die Ideen- und Themenwelt der Bildkultur, ohne deren Frische und Relevanz zu verlieren.
Die Ausstellung vereint Bilder aus mehrteiligen dokumentarischen und konzept-orientierten Projekten, die der Künstler kontinuierlich in seiner Praxis aufgreift. Sie rückt grundlegende Überlegungen zu seiner Motivwahl und Methodik in den Fokus und vermittelt dabei ein nuanciertes Verständnis über die Rolle und Bedeutung der Fotografie in der Gegenwartskunst.
Ergänzend zur Ausstellung findet im März und April eine dreiteilige Veranstaltungsreihe statt, die den Diskurs über die künstlerische Praxis von Nicu Ilfoveanu über die Grenzen der Ausstellung hinaus vertieft. Das detaillierte Programm finden Sie unten.
IMAGO MUNDI. Of Margins and Other Heroes
Im Laufe der Jahre hat Nicu Ilfoveanu einen subtilen Atlas erschaffen, der die Ästhetik des Alltags im heutigen Rumänien einfängt. Imago Mundi verwebt das Malerische und Intime mit der mythischen Welt der Jahrmärkte. So entsteht eine dokumentarische Meta-Erzählung, die sich auf Ikonografien und Geografien bezieht, die nur am ‚Rande‘ entstehen: an den Grenzen der Städte, des kollektiven Bewusstseins und der modernen Zivilisation, wie wir sie kennen.
In diesem symbolträchtigen Raum stellt der Künstler die zentrale Frage: Was bildet den Mittelpunkt der Welt? Die stimmungsvollen Landschaften und Genrebilder der ländlichen Märkte dienen als lebendige Orte der Gemeinschaftsbindung und des sozialen Austauschs. Zugleich rufen die einfühlsamen Darstellungen unbeachteter lokaler Held*innen die Anmut der heroischen Porträtkunst wach und verorten den Begriff des ‚Anderen‘ im erweiterten kulturellen und kunsthistorischen Kontext.
Mit Imago Mundi blicken wir in den Spiegel einer unerforschten Welt. Der Künstler erweckt ihr verborgenes Leben und hinterfragt dabei die gängigen Vorstellungen von Zeit, Raum und Identität, um die Kluft zwischen Zentrum und Peripherie zu überbrücken.
Nicu ILFOVEANU ist eine markante Präsenz in der zeitgenössischen Kunst Rumäniens. Er arbeitet mit Medien wie Fotografie, Film und Kunstpublikationen und widmet sich einer Vielfalt von Projekten, die sowohl dokumentarische als auch konzeptuelle Ansätze verfolgen. Er hat die Nationale Universität der Künste in Bukarest abgeschlossen, wo er derzeit unterrichtet. Seine Praxis bewegt sich in einem dynamischen Spannungsfeld zwischen dem Unvorhergesehenen und dem Absichtlichen, der Reportage und dem Persönlichen, dem Sichtbaren und dem Verborgenen, und enthüllt das Erhabene im Alltäglichen.
Seine jüngsten Arbeiten umfassen Einzelausstellungen bei SwitchLab (NIL NOVI SUB SOLE, 2024), Galeria Posibilă, (Circles, 2024 und Typified, 2022), Galería Mecànic, Barcelona (Electro+, 2018), Mois de la Photo du Grand, Paris 2017 (Valerica Bienheureux), Uqbar Project Space, Berlin (Series.Multiples, Realisms, 2014); Arsenal Gallery, Poznan (The Mistaken Present Tense, 2013) und Gruppenausstellungen: Table et tableau, Arsmonitor (2024); Purity Is Not An Option, Galeria Posibilă, (2024); The Colour of Sound, MARe, Bucharest (2023), Sedimente. Image-matter, Salonul de proiecte, Bukarest (2023), The Poetics of Politics, Harlan Levey, Brüssel (2023), Ways of Recalling, SwitchLab Bukarest (2022), Crossing the Same Circumstances, Kommunale Galerie Berlin (2021), Enchanting Views, CIVA, Brüssel (2020), Mesuras, Cerezales Antonino y Cinia Foundation, Leon (2019), Looking Back, Thinking Further, Musee de Beaux Arts, Tournai (2019), Factory of Facts and Other (untold) Stories, Salonul de proiecte, Bukarest (2016); Vision of a Nation, Fotogalleriet Oslo (2014).
Die Ausstellung „Imago Mundi“ findet im Rahmen von EMOP Berlin 2025 -European Month of Photography statt.
Dieses Projekt wird von RKI Berlin in Zusammenarbeit mit der Artep Gallery Association organisiert und durch AFCN (die Verwaltung des Nationalen Kulturfonds Rumäniens) als Teil des zweiteiligen Projekts „IMATERIAL. Oder über die Materie der fotografierten Welten“ kofinanziert.
Das Projekt spiegelt nicht zwangsläufig die Position der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds wider. AFCN übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt des Projekts oder die Nutzung seiner Ergebnisse. Allein der Zuschussempfänger ist hierfür verantwortlich.
Rahmenprogramm
#1: 7. März, 18:30-19:30 Uhr
Curatorial Talk: Ruxandra Demetrescu (Kunsthistorikerin)
Im Rahmen der Ausstellung Imago Mundi. Of Margins and Other Heroes des Künstlers Nicu Ilfoveanu hält die Kunsthistorikerin Ruxandra Demetrescu einen Vortrag zu Ilfoveanus künstlerischer Praxis.
Dabei wird sie seine Herangehensweise im Kontext der zeitgenössischen Fotografie erörtern und zugleich grundsätzliche Fragen der Bildproduktion und -rezeption in einer sich stetig wandelnden visuellen Landschaft beleuchten.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Im Herbst 2012 hatte sie die Arnheim-Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Darüber hinaus leitete sie Forschungsprojekte und kuratierte Einzelausstellungen zeitgenössischer rumänischer Künstler:innen, darunter Victoria Zidaru, Marilena Preda-Sânc, Dana Constantin, Cătălin Bălescu, Petru Lucaci, Nicolae Moldovan und Dacian Andoni. Sie hat zahlreiche Texte in Ausstellungskatalogen rumänischer Künstler:innen der Gegenwart veröffentlicht.
#2: 28. März, 18:30-19:45 Uhr
Filmvorführung und Gespräch mit Andreas Bolm
Für die zweite Begleitveranstaltung der AusstellungImago Mundi. Of Margins and Other Heroes folgt der Filmemacher, Künstler und Sounddesigner Andreas Bolm der Einladung, eine Doppelfilmvorführung im Rahmen der Ausstellung zu präsentieren. Die Vorführung umfasst Andreas Bolms eigenen Kurzfilm Jaba (37’, 2006) sowie den Kurzfilm Flying Sheep (24’, 2022), der von Alexandra Gulea regissiert wurde, mit Tonlandschaft von Andreas Bolm und Bildgestaltung von Nicu Ilfoveanu.
Mit ihrem gemeinsamen Fokus auf Marginalisierung, Verdrängung und Identitätsbildung bereichern diese Werke die Diskussion über die zentralen Themen der Ausstellung und geben denjenigen eine Stimme, deren Lebensrealitäten oft unbeachtet bleiben. Gleichzeitig bietet die Veranstaltung einen Raum, um über die Dynamik und den Wert kollaborativer Ansätze in der Kunstproduktion zu reflektierenund aufzuzeigen, wie geteilte Autorschaft die künstlerischeAusdruckskraft prägt.
Die anschließende Diskussion wird auf Englisch geführt.
Unser besonderer Dank gilt Alexandra Gulea und Andreas Bolm für die Erlaubnis, die Filme in der Ausstellung zu zeigen.
Andreas Bolm ist ein Filmemacher und Künstler, der derzeit in Deutschland und Ungarn lebt. Nach seiner Tätigkeit als Musiker und Soundingenieur in Manchester, England, begann er, mit Fotografie und Video zu experimentieren. Anschließend studierte er Film an der FAMU in Prag sowie in der Abteilung für Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Bolms Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Dokumentarfilm und Fiktion. Seine Filme wurden auf bedeutenden Festivals weltweit präsentiert. Jaba (2006) wurde in der Cinéfondation-Sektion der Filmfestspiele von Cannes gezeigt und als bester Dokumentarfilm beim Zinebi-Festival ausgezeichnet. 2009 nahm er an der renommierten Cinéfondation-Residenz der Filmfestspiele von Cannes teil, wo er seinen ersten Spielfilm The Revenants (2013) entwickelte, der auf der Berlinale sowie im MoMA New York Premiere feierte.
Neben seinen eigenen Projekten arbeitet er als Kameramann, Editor und Sounddesigner mit verschiedenen Künstler*innen zusammen, darunter die französische Künstlerin Noëlle Pujols und die rumänische Regisseurin Alexandra Gulea. Seit 2020 kooperiert er mit der ungarischen Choreografin Boglárka Börcsök an vielfach ausgezeichneten Video- und Performance-Projekten.
#3: 04. Mai, 18:30-19:45 Uhr
Im Fokus: Diana Păun & Andrei Gavrilița
Zur Finissage der Ausstellung Imago Mundi. Of Margins and Other Heroes laden das Rumänische Kulturinstitut Berlin und der Verein Galeria Artep das Publikum zu einer Diskussionsrunde ein, die der neuen Generation rumänischer Fotokünstler*innen gewidmet ist.
Diana Păun (Berlin) und Andrei Gavrilița (Bukarest) präsentieren ihren künstlerischen Werdegang und sprechen darüber, wie ihre Verbindung zu ihrem Mentor, dem Künstler Nicu Ilfoveanu, ihr Verständnis von Fotografie geprägt und ihre eigene Herangehensweise an das fotografische Bild beeinflusst hat.
Im anschließenden Gespräch werden gemeinsame Interessen an der Fotografie als Medium der Archivierung und Reflexion der Welt thematisiert, sowie Fragen zur Materialität des Bildes und zur Ästhetik der Imperfektion als künstlerisches Gestaltungsprinzip.
Die Präsentations- und Diskussionsrunde wird in Englischer Sprache stattfinden. Am letzten Tag der Ausstellung Imago Mundi bleibt der Ausstellungsraum bis 20:30 Uhr geöffnet.
Diana-Elena Păun (geb. 1995, Rumänien) hat ihr Studium in Fotografie und Dynamischem Bild an der Nationalen Universität der Künste in Bukarest abgeschlossen und ihre Ausbildung durch ein Stipendium an der Kunstuniversität Linz vertieft. Diana arbeitet mit Fotografie und ortsspezifischen Installationen, die verschiedene Objekte einbeziehen, um neue Erlebnisse rund um die Fotografie im Raum zu schaffen. Ihre Inspiration zieht sie aus ihren täglichen Erfahrungen als Mitglied der Gesellschaft, aus zwischenmenschlichen Beziehungen sowie aus der Beziehung zwischen Menschen und Natur. Sie interessiert sich für Themen wie Gesellschaft, Selbstanthropologie, kollektive Erinnerungen und die Entstehung alternativer Geschichtsbilder.
Andrei Gavrilița (geb. 2001, Republik Moldau) ist ein bildender Künstler, der mit Fotografie arbeitet. Seine Praxis entwickelt sich durch langfristige konzeptuelle und dokumentarische Projekte. In seiner Dokumentarfotografie untersucht er Themen wie infrastrukturelle Unterentwicklung, Umweltvernachlässigung und wirtschaftliche Ungleichheit im urbanen Landschaftsbild Rumäniens. Seine konzeptionellen Arbeiten hinterfragen digitale Fotografie und Repräsentation in einem post-fotografischen Kontext und erforschen Themen wie Werbung, virtuelle Welten und den Computerbildschirm.