Ort: Stadttheater Ingolstadt, Kleines Haus, Parkstraße 85051, Ingolstadt.
Uhrzeit: 20.00 Uhr.
2012 bildete Ungarn mit der Koproduktion „König Ubu/Der Prozess" den Auftakt der Reihe Danubia Connection. Mit Danubia Connection 2016 (8. - 10. April) richtet das Stadttheater Ingolstadt den Fokus auf ein weiteres Donauanrainerland: Rumänien. Durch dieses Festival will das Stadttheater neugierig auf die zeitgenössische rumänische Dramatik machen und den Blick auf Autorinnen und Regisseurinnen der jungen Generation lenken. Die Stücke werden vom Ensemble des Stadttheaters Ingolstadt in szenischen Lesungen vorgestellt. Die anschließenden Publikumsdiskussionen unter der Moderation von Irina Wolf, sowie das Gastspiel „Domestic Products" in der Regie von Ioana Păun werden simultan übersetzt bzw. übertitelt.
„Domestic Products" in der Regie Ioana Păun, setzt sich kritisch mit den Auswüchsen des Turbokapitalismus und der Überflussgesellschaft auseinander. Die Performance beschäftigt sich mit der Geschichte von Einwanderen, die oft nicht angemeldet und unterbezahlt, in rumänischen Haushalten arbeiten. Die Inszenierung basiert auf Interviews mit Kindermädchen, Arbeitgebern und Agenturen. Über mehr als vier Jahren wurde für dieses Stück recherchiert, herausgekommen ist eine der herausragensten Theaterprojekte der Saison 2014/15. Ynia, das philippinische Kindermädchen, das die Hauptrolle spielte, wurde vor Kurzem aus Rumänien ausgewiesen. Das Team ist bemüht, sie zurück nach Europa zu bringen. Das Gastspiel wird mit Übertitelung gezeigt.
Ioana Păun, geboren 1984 in Rumänien, ist eine Regisseurin, die international arbeitet und forscht. Sie ist Absolventin der Goldsmiths, University of London (2009) und der Nationalen Universität für Theaterkunst und Kinematographie Bukarest (BA 2007). Păuns jüngste Aktionen gehen mit zeitgenössischen Dystopien auf Konfrontation und lassen Situationen entstehen, in denen die Teilnehmer am Ende Einstellungen sowie die Regeln der Koexistenz miteinander verhandeln. Seit 2012 arbeitet Ioana Păun zusammen mit Künstlern, Journalisten, Kindermädchen und Haushälterinnen aus Mexiko, den Philippinen, Rumänien und Puerto Rico an einer Plattform, welche die Ausbeutung der Migranten zum Thema hat. Păuns Performances wurden in Palästina, den USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Rumänien, Tschechien, Griechenland, Deutschland, Schweden und Italien produziert.
Das vollständige Programm des Festivals finden Sie hier.