
Kuratorin: Alina Șerban
Eröffnung: Freitag, 13.09.2024, 18:00-21:00 Uhr
Artist Talk: Freitag, 11.10.2024, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: [Ceci n'est pas une] Galerie - Kunstraum des RKI Berlin, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin
Laufzeit: 13.09-08.11.2024
Besichtigungszeiten: Mo-Fr:14:00-19:00 Uhr
Das RKI Berlin freut sich, vom 13. September bis zum 8. November 2024, die Einzelausstellung des renommierten rumänischen Künstlers Constantin Flondor in der [Ceci n’est pas une] Gallery präsentieren zu dürfen. Als Teil des Rahmenprogramms, wird am 11. Oktober eine begleitende Veranstaltung in Anwesenheit des Künstlers und der Kuratorin stattfinden.
Konzipiert von Constantin Flondor und kuratorisch begleitet von der Kunsthistorikerin Alina Șerban, schlägt die Ausstellung Flüstern im Garten eine Brücke zwischen seinen jüngsten Werken und den prägenden visuellen Experimenten und Studien der 1960er- und 1970er-Jahre. Durch die Verbindung der verschiedenen Phasen seines Schaffens gewährt die Ausstellung einen tiefen Einblick in das Referenzsystem, das Flondors künstlerische Entwicklung seit fast fünf Jahrzehnten prägt.
„Ausgehend von einer künstlerischen Praxis, die unermüdlich nach einem tieferen Verständnis der Bildkomplexität strebt, experimentiert Constantin Flondor mit visueller Sprache. Zeichen, Signale und interdisziplinäre Forschungen – darunter Mathematik, Strukturalismus, Semiotik und Bionik – spielen dabei eine zentrale Rolle. Die aktuelle Ausstellung rekonstruiert teilweise den vielschichtigen Kontext der Bildgrammatik, die seine jüngsten Werke prägt. Besonders betont wird dabei die Bedeutung der Erkenntnisse aus der Natur und der Musik – Elemente, die das Wissen auf fast rätselhafte Weise bereichern.
Die Auswahl der Arbeiten hebt die unterschiedlichenStimmungen des Bildes hervor, in denen sich Staunen und Studium abwechseln – von den pädagogischen Diagrammen, die klangliche Stücke konzeptionell neu ordnen, bis hin zu Malereikompositionen, die beinahe ritualhaft die Energien und Dynamiken natürlicher Räume festhalten. Diese Werke fesseln durch ihre vielseitige Auseinandersetzung mit der Rationalität: sie untersuchen, übersetzen und visualisieren die Eindrücke von Klang oder natürlichen Reizen und laden zugleich zu freudvollen Reflexionen ein”. (Auszug aus dem kuratorischen Text von Alina Șerban)
*Je nach Zusammensetzung des anwesenden Publikums wird die Diskussion in einer internationalen Verkehrssprache geführt, die der Mehrheit der Teilnehmer entspricht. Für die Minderheitengruppe werden wir uns bemühen, eine sprachliche Vermittlung anzubieten.“
Biografie
Constantin Flondor, geboren 1936 in Czernowitz, Nordbukowina, und seit 1948 in Timișoara ansässig, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der rumänischen Nachkriegsavantgarde. Seine interdisziplinäre künstlerische Praxis und die Anwendung von Ordnungsprinzipien in der systematischen Erforschung der Realität verleihen seiner Kunst eine besondere Objektivität, die den Wert visueller Untersuchungen, systemischen Denkens, moderner Technologien und visueller Bildung betont und fördert.
Als zentrale Figur in den von ihm mitbegründeten Künstlergruppen 111 (1966–1969) und Sigma (1969–1978) ist Flondor stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Dabei nutzt er unterschiedliche Medien wie Malerei, kinetische und optische Kunst, Land Art, Aktionskunst, experimentellen Film und Fotografie. Sein Interesse an der Erforschung der Natur ist dabei allgegenwärtig; selbst seine geometrischsten Werke sind von Referenzen zur Pflanzenwelt durchzogen. Durch seine Auseinandersetzung mit Film und Fotografie fand er zurück zur Malerei und vertiefte seine bildnerischen Forschungen, was 1985 schließlich zur Gründung der Künstlergruppe Prolog führte.
Die Ausstellung wird unterstützt von den Galerien Diehl (Berlin) und Jecza (Timișoara).