“ORDER 7161” – Buchvorstellung und Podiumsveranstaltung in Berlin

Das Rumänische Kulturinstitut Berlin freut sich, die Buchpräsentation und Podiumsveranstaltung rund um das Fotobuch ORDER 7161 des luxemburgischen Künstlers Marc Schroeder unterstützen zu dürfen. Ort der Veranstaltung ist das Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin.  

Am 10 Januar 2023 wird Moderator Andreas Kossert (SFVV) hier den Autor des Projekts vorstellen. In der Podiumsveranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, können die Besucher*innen den Autor in einem spannenden Gespräch mit Dr. Heinke Fabritius, der Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim, in Kooperation mit der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft und dem VTph Magazin – Visual Thoughts about contemporary fine art photography erleben.

Der Eintritt ist frei. Das Gespräch wird auch im Livestream über den YouTube-Kanal Flucht, Vertreibung, Versöhnung übertragen.

ORDER 7161 ist ein Foto-/Textbuch des Fotografen Marc Schroeder, das die Geschichte der Deportation von Rumäniendeutschen anhand von 40 Zeugenporträts sowie ergänzenden Archiv- und Kontextbildern erzählt. 2019 wurde das Musterbuch für den Luma Rencontres Dummy Book Award (Arles) und den Unseen Dummy Award (Amsterdam) nominiert. Das Buch erschien im Oktober 2022 bei der holländischen Eriskay Connection und wurde durch das PUBLISHING ROMANIA Programm des Rumänischen Kulturinstituts gefördert. Die englische Fassung war auf der Short List des Aperture Foundation Photobook Awards der renommierten Fotokunstmesse Paris Photo zu sehen.

Hintergrund

Am 16. Dezember 1944 unterzeichnete Stalin den Befehl 7161ss – der geheime Beschluss des Staatskomitees für Verteidigung – zur „Mobilisierung und Internierung aller arbeitsfähigen deutschen Männer im Alter von 17 bis 45 Jahren und Frauen von 18 bis 30 Jahren“ aus Rumänien, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und der Tschechoslowakei. Ihre anschließende Deportation zur Zwangsarbeit diente dem Wiederaufbau der Sowjetunion und galt als Reparationsleistung für die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Insgesamt wurden 112.480 Männer und Frauen deportiert. Die Mehrzahl von ihnen – 69.332 Personen – waren Deutsche aus Rumänien. Viele Deportierte starben aufgrund extremer Kälte, schwerster Arbeitsbedingungen und mangelhafter Ernährung. Jene, die die ersten Hungerjahre überlebt hatten, kehrten Ende 1949 nach Rumänien zurück.