Literatur
Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
Uhrzeit: 20.00
Das Rumänische Kulturinstitut in Berlin präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Berlin eine Lesung aus dem Buch „Toate bufnițele” von Filip Florian („Alle Eulen“). Geladene Gäste sind der Schriftsteller Filip Florian und der Übersetzer Georg Aescht.
Die Literaturserie „Ein Buch, zwei Sprachen“ präsentiert in diesem Jahr sechs neue Schöpfungen auf höchstem Niveau der rumänischen Literatur, in der ausdrücklichen Absicht, deren Übersetzung ins Deutsche zu fördern. Die dritte Lesung in der Serie der literarischen Treffs „Ein Buch, zwei Sprachen“, ist dem Band „Alle Eulen“ von Filip Florian gewidmet. Hinsichtlich der Veranstaltung im Berliner Literaturhaus wird der Übersetzer Georg Aescht einige Fragmente des Romans ins Deutsche übertragen und diese erstmal am 14. Mai in Berlin lesen, in Begleitung des Schriftstellers Filip Florian. Nach der Lesung wird eine Diskussion mit dem anwesenden Publikum stattfinden, moderiert von Ernst Wichner, dem Direktor des Literaturhauses Berlin.
Der Roman „Alle Eulen“ von Filip Florian erschien 2012 im Polirom-Verlag und wurde sowohl vom Publikum, als auch von der Fachkritik mit Enthusiasmus aufgenommen, wobei er unter anderen den Preis für „Das beste Buch des Jahres“ erhielt, bei der Gala „Bun de Tipar“ („Druckfreigabe“), in der Sektion Belletristik. Auf besondere Weise hob die Kritik weniger die Originalität des Themas als vielmehr die Natürlichkeit und Grazie des Stils hervor (Cosmin Ciotlos), die „esoterische und zauberhafte“ Atmosphäre (Adina Dinitoiu), die „linguistische Darbietung“ der sich verzweigenden Phrasen (Adriana Stan). Ob „narratives Duett“ (Marius Mihet) oder „Roman auf zwei Stimmen“ (Adriana Bittel), stellt der Band „Sämtliche Eulen“ die antithetische Abwechslung zweier Berichte dar: Jener eines temperamentvollen Jungen, namens Luci, der seine Adoleszenz in einem Banater Gebirgsdorf um die Jahrtausendwende verbringt, und jener eines sechzigjährigen Ingenieurs, der sich als Rentner in Lucis Gebirgsdorf zurückzieht und, auf die Trickkiste der Scheherazade zurückgreifend, über seine bewegte Kindheit unter den extremen Bedingungen des Krieges und der Einführung des kommunistischen Regimes berichtet. Die beiden vereint eine unwahrscheinliche, jedoch zärtliche Freundschaft. Aus der Zusammenstellung der beiden Lebenserzählungen gestaltet der Schriftsteller nicht allein einen Roman der Kindheitserinnerungen, sondern eine initiatische Geschichte, einen Bildungsroman, einen Roman der Mechanismen des Gedächtnisses und, nicht zuletzt, einen Roman der Freundschaft.
Filip Florian (geb. 1968) arbeitete als Journalist für die Zeitschrift „Cuvântul”, anschließend für Radio Freies Europa und die Deutsche Welle. Nach seinem außerordentlichen Debüt „Kleine Finger“ („Degete mici”), ein Buch das auch ins Deutsche übersetzt wurde, hat Filip Florian noch andere drei Romane veröffentlicht, „Băiuțeii” („Die Knäblinge” - 2006), Zilele regelui („Die Tage des Königs” - 2008) und „Toate bufnițele” („Alle Eulen” - 2013).Georg Aescht (geb. 1953) hat Germanistik und Anglistik an der Universität Cluj studiert. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Ion Agârbiceanu, Carmen Francesca Banciu, Filip Florian, Norman Manea, Gellu Naum, Alexandru Papilian, Andrei Pleșu und Mihail Sebastian aus dem Rumänischen, bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig.Ernest Wichner (geb. 1952) ist ein deutscher in Rumänien geborener Schriftsteller und Übersetzer. Er war Gründungsmitglied des zwischen 1972 bis 1975 bestehenden Schriftstellerkreises Aktionsgruppe Banat. 1975 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über, wo er auch heute als Autor, Literaturkritiker,Übersetzer und Herausgeber lebt. Seit 2003 ist er Leiter des Literaturhauses Berlin. Er ist einer der wichtigsten Übersetzer rumänischer Literatur in die deutsche Sprache.