Ort: Rumänisches Kulturinstitut Berlin, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin.
Uhrzeit: 19.30.
Die Rumänischen Fürstentümer befinden sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts am Rande von drei großen Reichen: dem Russischen, dem Habsburger- und dem Osmanischen Reich. In einer Zeit der Herausbildung von Nationen ist deren Werdegang durch die drei Reiche besonders relevant und liefert wichtige Informationen über die im Modernisierungsprozess getroffenen Entscheidungen. Paris, Berlin, Wien oder St. Petersburg werden zu Orten der „Wallfahrt", nicht allein für die politische Elite. Doch nicht internationale Beziehungen und diplomatische Geschichte wird Constanța Vintilă-Ghiţulescu in ihrem Vortrag untersuchen, sondern die spielerischen Aspekte des täglichen Lebens und deren Einfluss auf den Fortschritt der Rumänen auf ihrem Weg in die Moderne. Kleidung, Schmuck, sowie Bücher, Möbel, Wagen, Klaviere, daneben Lehrer aller Ausrichtungen, beinhalten allesamt wichtige Informationen und tragen zum Aufbau einer neuen Gesellschaft und zur Behauptung einer neuen Identität bei.
Constanța Vintilă-Ghițulescu, Doktor in „Geschichte und Zivilisation" an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris, und PhD in Soziologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bukarest, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte „Nicolae Iorga", Bukarest. Sie unterrichtete an der Universität Bukarest und ist zurzeit Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Direktor des europäischen Projektes (ERC): Luxury, Fashion and Social Status in Early Modern South-Eastern Europe. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, darunter einige, die ins Deutsche übersetzt wurden: „Im Schalwar und mit Baschlik. Kirche, Sexualität, Ehe und Scheidung in der Walachei im 18. Jarhundert", Frank&Timme, Berlin (2013), „Liebesglut: Liebe und Sexualität in der rumänischen Gesellschaft 1750-1830", Frank&Timme, Berlin (2011).
Der Vortrag wird in rumänischer Sprache stattfinden, mit deutscher Übersetzung.