Ganz meisterhaft tanzende Schlägel
Das rumänische Nationalorchester und das Wave Quartett gastierten bei der Matinee im Brucknerhaus Linz.
Das war mehr als nur ein Gag, wie eine Besucherin nach der Sonntagsmatinee im Brucknerhaus meinte, sondern musikalische Perfektion in Reinkultur – sowohl wegen des Wave Quartetts (Bogdan Bacanu, Christoph Sietzen, Vladimir Petrov und Emiko Uchiyama) als auch wegen des rumänischen Nationalorchesters unter der Leitung von Cristian Mandeal.
Im Zentrum stand die Uraufführung des Konzerts für vier Marimbas und Streichorchester von Emmanuel Séjourné, das in der klassischen Konzertform, bei der der erste Satz im Tangorhythmus daherkommt und das Finale mit afrikanischen Pattern schließt, durchaus mit vertrauten Klängen spielt, sich dabei nicht scheut, manchmal stark in die Filmmusikkiste zu greifen und deftige Emotionen zulässt.
Das mag nicht unbedingt avantgardistisch sein, aber wenn das Ganze derartig "groovt" und einem unter die Haut fährt, kann daran nichts falsch sein. Schon gar nicht, wenn Bogdan Bacanu und seine Meisterschüler an den Marimbas stehen und mit atemberaubender Akrobatik bei gleichzeitigem Maximum an Musikalität diese Noten zum Klingen bringen. Die Gäste aus Rumänien begeisterten mit drei Stücken des Landsmanns Constantin Silvestri und mit der Carmen-Suite für Streicher und Schlagwerk von Rodion Schtschedrin, der Bizets Melodien in ganz neuem Licht erstrahlen lässt. Beeindruckend dabei die Präzision dieses im Rahmen eines musikpädagogischen Projekts aus überwiegend jungen Musikern zusammengesetzten Orchesters und des in Linz beheimateten Wave Quartetts.
Matinee: Romanian National Symphony Orchestra und Wave Quartett, Brucknerhaus Linz, 26.3.
Meister des Wave Quartetts Bild: (Winkler)
Den vollständigen Artikel finden Sie hier: www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Ganz-meisterhaft-tanzende-Schlaegel;art16,2521887