Das Rumänische Kulturinstitut Wien unterstützt die Initiative des Pygmalion Theaters in Wien, den Tag der rumänischen Dramaturgie, der am 13. November gefeiert wird, mit einem Programm zu begehen, das der Förderung der zeitgenössischen rumänischen Dramaturgie im Wiener Kulturraum gewidmet ist. Die Veranstaltungen, die im Theater in der Alserstraße 43 stattfinden, sind Teil des Programms "Das Theater von heute", einer Reihe, die Themen und Stimmen, die die Dynamik der heutigen Gesellschaft widerspiegeln, in den Fokus der Öffentlichkeit rücken soll. Am 13. November werden zwei repräsentative Texte der jüngsten Dramatik vorgestellt, in einer Form, die sowohl die thematische Vielfalt als auch die künstlerische Sensibilität des rumänischen Theaters hervorhebt.
Ab 17:00 Uhr ist das Publikum zum Stück „Cimitirul Shakespeare” von Elemér Kincses eingeladen, einem transsilvanischen Dramatiker und Regisseur, dessen Werk mit einer subtilen Mischung aus bitterem Humor und existenzieller Reflexion die Beziehung zwischen Erinnerung, Identität und europäischem Kulturerbe untersucht. Das Stück nutzt die Metapher des Friedhofs als symbolischen Ort der Begegnung zwischen dem Shakespeare-Kanon und der Gegenwart in einer dramatischen Konstruktion, die die Fragilität kultureller Werte und die Art und Weise, wie diese in der heutigen Gesellschaft wiedergewonnen oder vergessen werden, hinterfragt. Die Aufführung, die kürzlich auf Festivals in Rumänien und der Republik Moldau zu sehen war, verdeutlicht das anhaltende Interesse der Institution an rumänischer Dramatik und an Theateransätzen, die die Ausdruckskraft des Schauspielers in den Vordergrund stellen.
Ab 19:30 Uhr geht es weiter mit „După treizeci de ani”, einem dokumentarischen Theaterstück, das von der Journalistin Katia Nanu zusammen mit dem Schauspieler und Dramatiker Vlad Vasiliu geschrieben wurde. Das Stück bietet einen klaren und einfühlsamen Blick auf die jüngste Geschichte und rekonstruiert anhand von Zeugnissen, öffentlichen Reden und persönlichen Erinnerungen entscheidende Momente der rumänischen Revolution von 1989 und des darauf folgenden Übergangs. Das Stück untersucht, wie die Traumata, Hoffnungen und Enttäuschungen der letzten Jahrzehnte weiterhin die Gegenwart prägen, und bietet dem Publikum ein Instrument zum kritischen Verständnis einer Zeit, die sich noch immer im Umbruch befindet. Die szenische Lesung, die Vlad Vasiliu zusammen mit Schauspielern des gastgebenden Theaters realisiert hat, verstärkt die dokumentarische Dimension des Textes und rückt den Dialog zwischen individueller und kollektiver Erinnerung in den Vordergrund.
Das Pygmalion Theater Wien, gegründet und geleitet vom Regisseur Geirun Tino, ist eine der unabhängigen Institutionen, die sich am konsequentesten der rumänischen Dramatik verschrieben hat, und einen minimalistischen Stil pflegt, der sich auf SchauspielerInnen und deren direkte Beziehung zum Publikum konzentriert. Mit einer über drei Jahrzehnte langen Tätigkeit fungiert das Theater als interkulturelles Laboratorium, in dem rumänische AutorInnen eine Plattform für Sichtbarkeit und Dialog mit dem Wiener Publikum finden. Die Beteiligung des RKI Wien an der Förderung dieses Vorhabens unterstützt die Kontinuität dieser Kooperationen und trägt zur Stärkung der Präsenz der rumänischen Dramatik auf der österreichischen Bühne bei. Damit bekräftigt das RKI Wien sein Engagement für die Förderung der rumänischen Dramatik in Österreich in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen, die dieses Engagement konsequent pflegen.
Der Eintritt ist frei, jedoch ist eine Reservierung direkt beim Pygmalion Theater erforderlich.