„A Temporary Dream of Mirrors“ – deutsch-rumänische Künstlerinnen-Kooperation im VdBK

Im Ausstellungs- und Residenzprojekt „A Temporary Dream of Mirrors“ arbeiten Künstler*innen aus Rumänien und Deutschland interdisziplinär zusammen und erkunden Themen an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus, Ökologie und Gender Studies. Als langfristig angelegter künstlerischer Dialog konzipiert, gliedert sich das Projekt in zwei Phasen – eine urbane in Berlin (2025) und eine ländliche in Transsilvanien (2026). Es vereint zehn Künstler*innen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen: von Malerei, Installation, Fotografie und Performance bis hin zu neuen Medien.


Mit Werken von: Paula Anke (DE), Marlene Herberth (ROU), Friederike Jokisch (DE), Adina Mocanu (ROU), Marina Oprea (ROU), Raluca Paraschiv (ROU), Renée Renard (ROU), Semra Sevin (DE), Lucy Teasdale (DE), Anja Teske (DE)

Kuratorin: Dr. Iris-Carmina Ordean (ROU)

Residenz (Berlin): 8.–30. Juli

Eröffnung: Donnerstag, 17. Juli um 18 Uhr

Laufzeit: 17. Juli – 10. August 2025

Ausstellungsbegehung: Samstag, 19 Juli um 16 Uhr

Finissage: Sonntag, 17. August 2025, 14 bis 18 Uhr

Ort: Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. 1867 (VdBK 1867), Eisenacher Str. 118, 10777 Berlin


„A Temporary Dream of Mirrors“ rückt die tief verwurzelte historische und kulturelle Verbindung zwischen Deutschland und Rumänien in den Fokus – zwei Länder, deren Entwicklung sowohl von systemischen Unterschieden als auch von jahrhundertealten Verflechtungen geprägt ist. Während heute eine kontinuierliche Migration von Rumänien nach Deutschland stattfindet, war Transsilvanien im Mittelalter (ab dem 12. Jahrhundert) Ziel umfangreicher Besiedlungsbewegungen durch Siebenbürger Sachsen sowie flämische und wallonische Gemeinschaften aus dem Westen Europas. Diese kulturellen Überlagerungen sind bis heute sichtbar – etwa in den zweisprachigen Ortsnamen der Region.

Vor diesem Hintergrund versteht sich das Projekt als künstlerische Reflexion über historische und ideologische Hinterlassenschaften beider Länder. „In Rumänien führte die Erfahrung des sozialistischen Regimes sowie der Übergang zur Demokratie nach 1989 zu einer fortwährenden Suche nach nationaler Identität – viele Künstlerinnen setzen sich mit dem Erbe der Vergangenheit auseinander. Für deutsche Künstlerinnen, insbesondere aus der ehemaligen DDR, bleiben Fragen nach Erinnerung, Teilung und Wiedervereinigung zentrale Themen ihrer Arbeit“, betont Kuratorin Iris Ordean. „Die Überschneidung dieser beiden historischen Erfahrungen – des Sozialismus in Rumänien und der deutschen Teilung – bietet einen fruchtbaren Boden für einen gemeinsamen Dialog über historische Narrative, die Auslöschung und Bewahrung von Erinnerung sowie die Reimagination alternativer Geschichtsschreibungen.“

Die erste Phase des Projekts beginnt 2025 im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 (VdBK 1867), einer der ältesten Institutionen in Deutschland, die sich gezielt der Förderung von Künstlerinnen widmet. Mit der neuen Ausstellungsfläche in der Eisenacher Straße 118 im Berliner Stadtteil Schöneberg bietet der VdBK ideale Bedingungen für diese erste kollektive Residenz und Ausstellung. In Rumänien gibt es keine vergleichbare Organisation mit ähnlicher historischer Tragweite – obwohl sich im späten 19. Jahrhundert informelle Künstlerinnenkreise bildeten, verhinderte das kommunistische Regime die Entstehung unabhängiger Strukturen.

Im Jahr 2026 wird das Projekt im ländlichen Kontext von Cincșor (deutsch Kleinschenk) in Transsilvanien fortgeführt. Dort arbeiten und präsentieren die beteiligten Künstler*innen in einer ehemaligen Wehrkirche. Der Wechsel zwischen urbanem und ländlichem Raum, zwischen westlichem und osteuropäischem Kontext, spiegelt die thematische Ausrichtung des Projekts wider, das sich mit Prozessen der (Re-)Imagination von Erinnerung, Identität und Geschichte befasst – sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene.

Das Projekt versteht sich zudem als Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen in der Kunstwelt. Es steht in der feministischen Tradition des VdBK und zielt darauf ab, Sichtbarkeit für kritische, kollaborative und experimentelle künstlerische Praktiken zu schaffen. In einer Zeit globaler ökologischer, sozialer und politischer Krisen wird Kunst hier zum Raum für Reflexion, Widerstand und Reparatur – ein „temporärer Traum von Spiegeln“, in dem kollektives Gedächtnis poetisch und politisch hinterfragt, fragmentiert und neu zusammengesetzt wird.


Iris Ordean arbeitet an der Schnittstelle zwischen Sozialwissenschaften und zeitgenössischer Kurator*innenpraxis. Ihre Forschung kombiniert kreative Methoden mit künstlerischen Strategien, um Raum und Identität als dynamische Konstrukte zu untersuchen. Ausgebildet in Kunstgeschichte und kultureller Geografie an den Universitäten St Andrews und Durham, interessiert sie sich besonders für rhizomatische, lokal-globale Netzwerke. Ihre kuratorischen Projekte entstehen oft in Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen und folgen einem transnationalen, interdisziplinären Ansatz.

Marlene Herberth ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Anthropologin und Gedächtnisarchivarin, die vom ländlichen Raum Siebenbürgens aus arbeitet. Ihre Werke verbinden Textiltechniken, performative Kochpraktiken und narratives Erzählen und schaffen partizipative Räume, in denen sich Tradition und Gegenwart begegnen. Als Mitbegründerin von KraftMade Research & Lab verfolgt sie einen künstlerischen Ansatz, der sich auf Nachhaltigkeit, kulturellen Dialog und die Aktivierung immateriellen Erbes konzentriert und international ausgestellt wurde.

Adina Mocanu ist bildende Künstlerin und Performerin. Ihre Praxis konzentriert sich auf Performance, Video und Installation, wobei sie Konzepte von Intimität und Wahrnehmung untersucht. Ausgebildet an der Nationalen Kunstuniversität Bukarest und durch internationale Residenzen geprägt, erforscht sie die Spannungen zwischen Utopie und Dystopie. Ihre Arbeiten sind spielerisch, transformativ und laden dazu ein, die Beziehung zwischen Publikum und Ausstellungsraum neu zu denken.

Marina Oprea ist Künstlerin, Forscherin und Redakteurin. Ihre interdisziplinäre Praxis bewegt sich zwischen Performance, öffentlichem Raum und digitaler Kultur. Mit dem Konzept der „Selbst-Archäologie“ untersucht sie Identität als Prozess und setzt sich mit Erinnerung, Objekten und Technologie auseinander. Als Mitbegründerin der Plattform TLTXT und Online-Redakteurin der Revista ARTA verbindet sie kritische Analyse mit künstlerischer Forschung und urbaner Intervention.

Raluca Paraschiv ist Künstlerin, Forscherin und Dozentin an der Nationalen Kunstuniversität Bukarest. Ihr transdisziplinärer Ansatz fokussiert sich auf die Beziehungen zwischen Kunst, öffentlichem Raum und Erinnerung. Mit Studien in Bukarest und an der University of Warwick sowie einer Dissertation über den öffentlichen Raum im postkommunistischen Bukarest beschäftigt sie sich mit Themen wie Archiv, Natur, Wohnen, Technologie und Medien. Sie ist in internationalen Netzwerken aktiv und engagiert sich für Bildungsprojekte im Kontext zeitgenössischer Kunst.

Renée Renard ist bildende Künstlerin und Doktorandin an der Kunst- und Designfakultät Timișoara. Ihre berufliche Laufbahn verbindet Kunst mit Veterinärmedizin, was sich in ihrer forschungsbasierten Praxis widerspiegelt. In ihren Installationen kombiniert sie wissenschaftliche Objekte, Artefakte und autobiografische Elemente, um persönliche und kollektive Geschichten im Wandel der Zeit sichtbar zu machen. Mit einer beinahe archäologischen Herangehensweise schafft sie Räume, in denen Kunst und Wissenschaft in einen präzisen und poetischen Dialog treten.


Gefördert durch: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Heinrich-Böll-Stiftung, Rumänisches Kulturinstitut Berlin

Im Ausstellungs- und Residenzprojekt„A Temporary Dream of Mirrors“arbeiten Künstler*innen aus Rumänien und Deutschland interdisziplinär zusammen und erkunden Themen an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus, Ökologie und Gender Studies. Als langfristig angelegter künstlerischer Dialog konzipiert, gliedert sich das Projekt in zwei Phasen – eine urbane in Berlin (2025) und eine ländliche in Transsilvanien (2026). Es vereint zehn Künstler*innen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen: von Malerei, Installation, Fotografie und Performance bis hin zu neuen Medien.

Mit Werken von:Paula Anke (DE), Marlene Herberth (ROU), Friederike Jokisch (DE), Adina Mocanu (ROU), Marina Oprea (ROU), Raluca Paraschiv (ROU), Renée Renard (ROU), Semra Sevin (DE), Lucy Teasdale (DE), Anja Teske (DE)

Kuratorin: Dr. Iris-Carmina Ordean (ROU)

Residenz (Berlin): 8.–30. Juli

Eröffnung: Donnerstag, 17. Juli um 18 Uhr
Laufzeit: 17. Juli – 10. August 2025
Ausstellungsbegehung: Samstag, 19 Juli um 16 Uhr
Finissage: Sonntag, 17. August 2025, 14 bis 18 Uhr

Ort: Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. 1867 (VdBK 1867), Eisenacher Str. 118, 10777 Berlin

„A Temporary Dream of Mirrors“ rückt die tief verwurzelte historische und kulturelle Verbindung zwischen Deutschland und Rumänien in den Fokus – zwei Länder, deren Entwicklung sowohl von systemischen Unterschieden als auch von jahrhundertealten Verflechtungen geprägt ist. Während heute eine kontinuierliche Migration von Rumänien nach Deutschland stattfindet, war Transsilvanien im Mittelalter (ab dem 12. Jahrhundert) Ziel umfangreicher Besiedlungsbewegungen durch Siebenbürger Sachsen sowie flämische und wallonische Gemeinschaften aus dem Westen Europas. Diese kulturellen Überlagerungen sind bis heute sichtbar – etwa in den zweisprachigen Ortsnamen der Region.

Vor diesem Hintergrund versteht sich das Projekt als künstlerische Reflexion über historische und ideologische Hinterlassenschaften beider Länder. „In Rumänien führte die Erfahrung des sozialistischen Regimes sowie der Übergang zur Demokratie nach 1989 zu einer fortwährenden Suche nach nationaler Identität – viele Künstlerinnen setzen sich mit dem Erbe der Vergangenheit auseinander. Für deutsche Künstlerinnen, insbesondere aus der ehemaligen DDR, bleiben Fragen nach Erinnerung, Teilung und Wiedervereinigung zentrale Themen ihrer Arbeit“, betont Kuratorin Iris Ordean. „Die Überschneidung dieser beiden historischen Erfahrungen – des Sozialismus in Rumänien und der deutschen Teilung – bietet einen fruchtbaren Boden für einen gemeinsamen Dialog über historische Narrative, die Auslöschung und Bewahrung von Erinnerung sowie die Reimagination alternativer Geschichtsschreibungen.“

Die erste Phase des Projekts beginnt 2025 im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 (VdBK 1867), einer der ältesten Institutionen in Deutschland, die sich gezielt der Förderung von Künstlerinnen widmet. Mit der neuen Ausstellungsfläche in der Eisenacher Straße 118 im Berliner Stadtteil Schöneberg bietet der VdBK ideale Bedingungen für diese erste kollektive Residenz und Ausstellung. In Rumänien gibt es keine vergleichbare Organisation mit ähnlicher historischer Tragweite – obwohl sich im späten 19. Jahrhundert informelle Künstlerinnenkreise bildeten, verhinderte das kommunistische Regime die Entstehung unabhängiger Strukturen.

Im Jahr 2026 wird das Projekt im ländlichen Kontext von Cincșor (deutsch Kleinschenk) in Transsilvanien fortgeführt. Dort arbeiten und präsentieren die beteiligten Künstler*innen in einer ehemaligen Wehrkirche. Der Wechsel zwischen urbanem und ländlichem Raum, zwischen westlichem und osteuropäischem Kontext, spiegelt die thematische Ausrichtung des Projekts wider, das sich mit Prozessen der (Re-)Imagination von Erinnerung, Identität und Geschichte befasst – sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene.

Das Projekt versteht sich zudem als Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen in der Kunstwelt. Es steht in der feministischen Tradition des VdBK und zielt darauf ab, Sichtbarkeit für kritische, kollaborative und experimentelle künstlerische Praktiken zu schaffen. In einer Zeit globaler ökologischer, sozialer und politischer Krisen wird Kunst hier zum Raum für Reflexion, Widerstand und Reparatur – ein „temporärer Traum von Spiegeln“, in dem kollektives Gedächtnis poetisch und politisch hinterfragt, fragmentiert und neu zusammengesetzt wird.

Iris Ordean arbeitet an der Schnittstelle zwischen Sozialwissenschaften und zeitgenössischer Kurator*innenpraxis. Ihre Forschung kombiniert kreative Methoden mit künstlerischen Strategien, um Raum und Identität als dynamische Konstrukte zu untersuchen. Ausgebildet in Kunstgeschichte und kultureller Geografie an den Universitäten St Andrews und Durham, interessiert sie sich besonders für rhizomatische, lokal-globale Netzwerke. Ihre kuratorischen Projekte entstehen oft in Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen und folgen einem transnationalen, interdisziplinären Ansatz.

Marlene Herberth ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Anthropologin und Gedächtnisarchivarin, die vom ländlichen Raum Siebenbürgens aus arbeitet. Ihre Werke verbinden Textiltechniken, performative Kochpraktiken und narratives Erzählen und schaffen partizipative Räume, in denen sich Tradition und Gegenwart begegnen. Als Mitbegründerin von KraftMade Research & Lab verfolgt sie einen künstlerischen Ansatz, der sich auf Nachhaltigkeit, kulturellen Dialog und die Aktivierung immateriellen Erbes konzentriert und international ausgestellt wurde.

Adina Mocanu ist bildende Künstlerin und Performerin. Ihre Praxis konzentriert sich auf Performance, Video und Installation, wobei sie Konzepte von Intimität und Wahrnehmung untersucht. Ausgebildet an der Nationalen Kunstuniversität Bukarest und durch internationale Residenzen geprägt, erforscht sie die Spannungen zwischen Utopie und Dystopie. Ihre Arbeiten sind spielerisch, transformativ und laden dazu ein, die Beziehung zwischen Publikum und Ausstellungsraum neu zu denken.

Marina Oprea ist Künstlerin, Forscherin und Redakteurin. Ihre interdisziplinäre Praxis bewegt sich zwischen Performance, öffentlichem Raum und digitaler Kultur. Mit dem Konzept der „Selbst-Archäologie“ untersucht sie Identität als Prozess und setzt sich mit Erinnerung, Objekten und Technologie auseinander. Als Mitbegründerin der Plattform TLTXT und Online-Redakteurin der Revista ARTA verbindet sie kritische Analyse mit künstlerischer Forschung und urbaner Intervention.

Raluca Paraschiv ist Künstlerin, Forscherin und Dozentin an der Nationalen Kunstuniversität Bukarest. Ihr transdisziplinärer Ansatz fokussiert sich auf die Beziehungen zwischen Kunst, öffentlichem Raum und Erinnerung. Mit Studien in Bukarest und an der University of Warwick sowie einer Dissertation über den öffentlichen Raum im postkommunistischen Bukarest beschäftigt sie sich mit Themen wie Archiv, Natur, Wohnen, Technologie und Medien. Sie ist in internationalen Netzwerken aktiv und engagiert sich für Bildungsprojekte im Kontext zeitgenössischer Kunst.

Renée Renard ist bildende Künstlerin und Doktorandin an der Kunst- und Designfakultät Timișoara. Ihre berufliche Laufbahn verbindet Kunst mit Veterinärmedizin, was sich in ihrer forschungsbasierten Praxis widerspiegelt. In ihren Installationen kombiniert sie wissenschaftliche Objekte, Artefakte und autobiografische Elemente, um persönliche und kollektive Geschichten im Wandel der Zeit sichtbar zu machen. Mit einer beinahe archäologischen Herangehensweise schafft sie Räume, in denen Kunst und Wissenschaft in einen präzisen und poetischen Dialog treten.

Gefördert durch: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Heinrich-Böll-Stiftung, Rumänisches Kulturinstitut Berlin
Partner: 3Rails Association, Revista Arta, Kraft Made