
- 24 January 2022 - 24 January 2022
- Etichete Dr. Florian Banu Alexandru Ioan Cuza 24 ianuarie
Tag der Vereinigung der Rumänischen Fürstentümer Modau und Walachei - 24. Januar 1859
Dienstag, 24 Januar
19.00 Uhr
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Die Begeisterung über die Wahl von Cuza zum Herrscher der Moldau war immens; Frau Cuza erinnerte sich daran, wie „sich die Welt auf der Straße versammelte und vor Freude weinte. Unser Haus gehörte allen… Von morgens bis abends marschierten Tausende und wir wurden verherrlicht und verherrlicht, weil Cuza in Iaşi geliebt und als guter Mann bekannt war, außerordentlich gut“. Diese Begeisterung war noch größer, nachdem am 24. Januar Alexandru Ioan Cuza einstimmig zum Fürsten ausgerufen wurde, unter dem massiven Druck der Bürger, durch die Walachische Wahlversammlung, die im Hotel mit prädestiniertem Namen „Concordia“ tagte. Anlässlich der Eidesleistung richtete Mihail Kogălniceanu prophetische Worte an ihn: „Indem wir Euch zum Herrn unseres Landes gewählt haben, wollten wir der Welt zeigen, was das ganze Land will: neue Gesetze, neue Menschen […]. Doch seid Ihr der Mann der Zeit! Lasset das Gesetz die Willkür ersetzen! Machet das Gesetz stark. Und Ihr, Eure Majestät, als Fürst seiet gut, seiet sanft, seiet gut, besonders für diejenigen, für die alle früheren Herren nachlässig oder schlecht gewesen“. Wie D.A. Sturdza an Vasile Alecsandri schrieb: jeder hatte verstanden, dass am 24. Januar 1859 ein historischer Akt vollzogen wurde: „Cuza ist die Verkörperung der großen Idee, und wir werden niemandem das Recht geben, seine Ernennung in Frage zu stellen. In Bukarest zum Beispiel ist er der beliebteste Mann. Ich habe noch nie einen Souverän gesehen, der mit mehr Liebe und öffentlichen Feierlichkeiten begrüßt wurde als in dieser ersten Hauptstadt Rumäniens! “. Die Vereinigung wurde vollbracht, doch das Schwere sollte erst kommen.
Dr. Florian BANU -leitender Berater in der Abteilung für Forschung, Ausstellungen und Bildungsprogramme des Nationalen Rates zur Erforschung der Archive der Securitate; Absolvent der Fakultät für Geschichte der Universität „Dunărea de Jos“, Galaţi, 1997; Promotion in Geschichte, Spezialisierung Zeitgeschichte Rumäniens, Institut für Geschichte „A.D. Xenopol “, Iaşi, 2001. Mitglied der Redaktion der Publikation „Arhivele Securitatii“,„Evenimentul Istoric”, „Enigmele Istoriei”; Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des Instituts der Rumänischen Revolution vom Dezember 1989. Er veröffentlichte vier Bände als Autor und weitere 15 Bände als Herausgeber, Mitherausgeber und Co-Autor, über 200 Studien und Artikel zur Zeitgeschichte Rumäniens in Fachzeitschriften, Sammelbänden, Themenbänden. Teilnahme an zahlreichen historischen Konferenzen und Symposien im In- und Ausland. Jüngste Bände: Mihai Caraman – ein rumänischer Spion im Kalten Krieg, Bukarest 2019; "Durch uns selber!" Eine Geschichte der National Liberalen Partei, Bukarest 2019 (Co-Autor).
Die sieben Jahre der Herrschaft Alexandru Ioan Cuzas (24. Januar 1859 – 11. Februar 1866) gehören zu den Ereignisreichsten und reformträchtigsten in der Geschichte der Rumänen. Es sind die Gründerjahre des neuen rumänischen Staates, zunächst Vereinigte Rumänische Füstentümer genannt. Sämtliche für ein Land existenzwichtige Reformen und Strukturen, von der Armee bis hin zum Staatsarchiv, von der Universität bis zur Polizei, von der Säkularisierung und Verstaatlichung klösterlicher Böden (insgesamt ein Viertel des Landes) bis hin zur Verfassung, vom Geheimdienst bis zur Agrarreform, all diese neu geschaffenen oder komplett restrukturierten Attribute eines Staates und viele mehr sind auf die Initiative des Fürsten Alexandru Ioan Cuza zurückzuführen. Durch eine in die Geschichte unter dem Namen „Monströse Koalition” eingegangene Verschwörung seiner politischen Gegner wurde er zur Abdankung gezwungen. Als sein Nachfolger, der junge deutsche Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, im Mai 1966 in Bukarest einzog, fand er einen neu aufgebauten, in seinen Grundstrukturen vorgefestigten jungen Staat vor.
Die wichtigsten Einrichtungen und Reformen während der Regierungszeit von Alexandru Ioan Cuza
- 1859
o Einrichtung der statistischen Ämter der Walachei und der Moldau
o Gründung einer Informationsabteilung im Generalstab der Armee, mit Befugnissen eines Geheimdienstes
- 1860
o Zollvereinheitlichung und Übertragung auf die staatliche Verwaltung
o Gründung der Universität, des Konservatoriums und der Kunsthochschule in Iasi
- 1861
o Öffnung der Gesetzgebenden Organe
o Abschaffung der Ausfuhrzölle auf Produkte aus den Vereinigten Fürstentumern
- 1862
o Gründung des „Rates für Hygiene und öffentliche Reinigung“;
o Gründung der Rumänischen Wissenschaftsgesellschaft in Bukarest
o Einrichtung der Generaldirektion des Staatsarchivs
o Bildung der ersten Einheitsregierung Rumäniens
o Eröffnung des ersten rumänischen Parlaments und Festlegung der Hauptstadt in Bukarest
o Einrichtung der Generalverwaltung der Post, unter Staatlicher Kontrolle
o Einrichtung des Statistischen Amtes der Vereinigten Fürstentümer
- 1863
o Gründung der Höheren Schule für Literatur in Bukarest, Vorgängerin der Universität
o Säkularisierung der Klöstervermögen
o Gründung der kulturellen, literarischen und politischen Gesellschaft „Junimea“ in Iasi
- 1864
o Einrichtung des Rechnungshofs
o Gesetz über die Organisation der Armee
o Kommunalrecht bezüglich der Organisation von städtischen und ländlichen Kommunen
o Auflösung der Wahlversammlung Rumäniens; Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die durch Volksabstimmung angenommen wird
o Gesetz über die Organisation der Justiz
o Gründung der Universität Bukarest
o Einführung des Amtes des Bürgermeisters von Bukarest
o Agrarreform, Befreiung von Gaben an den Adel und Verteilung von Grund an die Bauern
o Gesetz über die Einführung des metrischen Maß- und Gewichtssystems
o Gründung von Industrie- und Handelskammern
o Gründung der Schule für Brücken, Straßen, Minen und Architektur (heute Bukarester Polytechnische Universität)
o Gründung der Schule für Bildende Künste in Bukarest
o Gesetz zur Organisation der Streitkräfte in Rumänien
o Einrichtung des Korps der Landwirtschaftsinspektoren
o Gründung des House of Savings and Records (CEC)
o Verkündung des Strafgesetzbuches
o Organisches Dekret zur Errichtung der Autokephalie der Rumänisch-Orthodoxen Kirche
o Verkündung des Bürgerlichen Gesetzbuches
o Erlass des Unterrichtsgesetzes, das die obligatorische, einheitliche und kostenlose Bildung festlegt
- 1865
o Gründung der Gesellschaft für Naturwissenschaften in Bukarest
o Vereinigung der Kirche von Bessarabien mit der Kirche der alten Moldau
o Gründung des Kulturvereins „Rumänisches Athenaeum“ in Bukarest