Am 15. Januar anlässlich des Nationalen Kulturtages verwandelt sich das RKI Berlin in ein Theatercafé. Präsentiert wird das Theaterstück "Die große Liebe von Sebastian", mit Rodica Mandache, Marius Manole, Ana-Ioana Macaria und Istvan Teglas.
Ausgehend von Tagebuchnotizen der rumänischen Schauspielerin Leny Caler und des Schriftstellers Mihail Sebastian, präsentiert sich das Stück "Die Große Liebe von Sebastian" als eine Art szenische Lesung. Eine alt gewordene Leny Caler (Rodica Mandache) schwelgt in Nostalgie und kommt ins imaginäre Gespräch mit ihrem Geliebten M. Sebastian (Marius Manole), der als Chimäre der Jugend und schattenhaftes Gespenst der Vergangenheit auf die Bühne erscheint. Dem imaginären Gespräch zwischen Caler und Sebastian wird ein anderes Gespräch gegenübergestellt. Im Hintergrund der Bühne werden Auszüge aus Sebastians Theaterstück „Ferien Spielen“ („Jocul de-a vacanta") vorgespielt. Die zwei Gespräche blenden sich ein, ergänzen und spiegeln sich gegenseitig auf einzigartige Weise. Bezaubernde musikalische Einlagen schaffen hinzu eine angenehme Atmosphäre, die an das Bukarest der Zwischenkriegszeit erinnert.
Das Stück wird in der Originalsprache mit deutschen Übertiteln aufgeführt.
Eintritt frei
Mihail Sebastian, eigentlich Iosif Hechter (1907-1945) war ein wichtiger rumänischer Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Während seine Dramen und Romane zumindest außerhalb Rumäniens wenig bekannt sind, erfuhr ab 1996 die Veröffentlichung seiner Tagebücher aus den Jahren 1935–1944 internationale Beachtung: In ihnen schildert der aus einer jüdischen Familie herkünftiger Sebastian zwischen anderen auch über die Auswirkungen des zunehmenden Antisemitismus im Rumänien der 1930er Jahre. Überdies bietet sein Tagebuch eine anschauliche Schilderung einer erlebnisreichen geschichtlichen Zeitspanne und des ihr entsprechenden Zeitgeistes.
Romane und Novellen: Femei („Frauen“), De două mii de ani („Seit zweitausend Jahren"), Orașul cu salcâmi. („Die Stadt der Akazien“), Accidentul („Der Unfall")DramenJocul de-a vacanța („Ferien Spielen“)
Steaua fără nume („Der Stern ohne Namen“)
Ultima oră (Letzte Nachrichten)
Insula („Die Insel“)
Essays und andere ProsaFragmente dintr-un carnet găsit („Fragmente aus einem gefundenen Notizheft“), Cum am devenit huligan („Wie ich ein Hooligan wurde“)
Tagebücher
Jurnal, 1935–1944 ( „Voller Entsetzen, aber nicht verzweifelt.“ Tagebücher 1935–1944)