Die rumänischen Tänzerinnen Noémi Beszán und Eliza Trefas wurden für zwei der 56 Stipendien bei danceWEB 2025, das Teil von ImPulsTanz - Vienna International Dance Festival ist, ausgewählt. Das Festival findet vom 10. Juli bis 10. August 2025 statt und das danceWEB-Stipendienprogramm läuft vom 9. Juli bis 13. August 2025.
Das Programm von danceWEB ist eng mit dem Festival ImPulsTanz verknüpft, einem der größten und wichtigsten Ereignisse in der Welt des zeitgenössischen Tanzes. TeilnehmerInnen bei der danceWEB haben das Privileg, an Forschungsprojekten, Workshops, Symposien und Aufführungen teilzunehmen, die während des Festivals organisiert werden. Mentorin der danceWEB 2025 ist Raja Feather Kelly, eine Tänzerin und Choreografin, die für ihre originelle künstlerische Sichtweise bekannt ist, die Tanz mit Theater und Musik in einem surrealen und innovativen Stil verbindet. Unter ihrer Leitung werden Noémi Beszán, Eliza Trefas und die anderen StipendiatInnen dazu ermutigt, ihre kreativen Grenzen und ihren eigenen künstlerischen Ausdruck auszuloten.
Noémi Bezsánist eine selbstständige Künstlerin, Choreografin, Tänzerin, Lehrerin und Forscherin im Bereich der darstellenden Künste. Sie wurde am 11. Mai 1991 in Miercurea Ciuc geboren. Sie ist Absolventin der Universität der Künste in Târgu Mureș, wo sie einen BA in Choreografie (2010-2013), einen Master in Theaterregie (2013-2015) und eine Promotion in Kunst (2023) absolvierte. 2017 bis 2024 arbeitete sie als Lehrbeauftragte an der Universität der Künste in Târgu Mureș, und seit 2024 ist sie Dozentin an derselben Einrichtung. Während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn hat sie ständig mit Theaterinstitutionen in Rumänien und Ungarn zusammengearbeitet und war Choreografin in zahlreichen Theaterproduktionen unter der Regie von Künstlern wie Bocsárdi László László Bocsárdi, Sardar Tagirovsky, Harsányi Zsolt, Barabás Árpád, Pálffy Tibor und anderen.Zu ihren wichtigsten Aufführungen gehören: The Lady of the Camellias, Drunks, Kasimir and Karoline, The Tót Family, The Reunification of the Two Koreas, Boat or Before Us, the Deluge, In the Jungle of Cities, Stormy Night, George Dandin und viele andere, aufgeführt auf Bühnen in Târgu Mureș, Cluj-Napoca, Sfântu Gheorghe, Debrecen, Satu Mare, Odorheiu Secuiesc und Pitești.Ihre choreografische Arbeit umfasst auch zeitgenössischen Tanz und Screendance-Projekte. Im Jahr 2022 wurde ihr Film „Noise“, der in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Vass Zsuzsanna entstand, auf dem Red Rock ScreenDance Film Festival in den USA mit dem ersten Preis in der Kategorie „Best Overall Film“ ausgezeichnet. Andere wichtige choreografische Arbeiten waren „Good People“ (M Studio, 2017), „Flow“ (András Lóránt Company, 2016) und „Femme“ (2015).
Eliza Trefas arbeitet in den Bereichen Tanz, Performance und bildende Kunst. Ihre künstlerische Praxis zielt darauf ab, Methoden und Performances zu entwickeln, die die Verbindung zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Formen des Lebens mit Hilfe des Körpers ermöglichen. Sie interessiert sich für die Art und Weise, wie Körper ständig geformt und beeinflusst werden, entweder durch restriktive soziokulturelle Rahmenbedingungen (wie in den Werken „What kind of mixt are you?“, „Eating Mirabilia“) oder durch affektive Reaktionen auf die Umwelt und globale Ereignisse (z. B. „Some presences that move with us“, „Clothes for silence“). In anderen Projekten zeigt sie poetische Perspektiven der Heilung auf (Project Mom). Die Werke von „Project Mom“ und „Clothes for silence“ schaffen Kontexte, in denen Bedeutungen und Formen der Heilung entstehen können, sowohl persönlich als auch kollektiv. Sie schlagen eine engere und bewusstere Beziehung zu Krankheitszuständen oder emotionalem Leid vor, indem sie eine künstlerische Distanz schaffen, die ein relationales Verständnis zwischen dem Selbst und der Welt ermöglicht. In den Projekten "Picnic" und "Water by the Way" erforscht die Künstlerin die Überschneidung von Konventionen, um ein differenzierteres und sensibleres Verständnis für unsere Lebensweise zu eröffnen. 2022 eröffnete Eliza Trefas zusammen mit Florin Flueraș „Somn“, einen Kunstraum, der sich Experimenten widmet, die sich von starren institutionellen Konventionen und Erwartungen distanzieren und einen tieferen und entspannteren Zugang zum künstlerischen Moment fördern.
ImPulsTanz - Internationales Tanzfestival Wien wurde im Jahre 1984 ins Leben gerufen und wurde im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten zeitgenössischen Performance- und Tanzfestivals der Welt. Nicht nur Performances, sondern auch Tanz-Workshops, Forschungsprogramme und soziale Veranstaltungen finden beim Festival statt, an denen junge TänzerInnen und KünstlerInnen aus aller Welt teilnehmen. In den letzten 30 Jahren haben eine Reihe wichtiger Produktionsfirmen aus dem Tanzbereich bei dem Festival teilgenommen, wie beispielsweise Ballet de l‘Opéra National de Paris, Alain Platel / les ballets C de la B, Jérôme Bel, Compagnie Marie Chouinard, Damaged Goods, La La La Human Steps, Cie, Mathilde Monnier, Rosas und Ultima Vez. ImPulsTanz arbeitet mit renommierten Wiener Institutionen wie der Wiener Staatsoper, dem Burgtheater, dem Volkstheater und dem Museumsquartier zusammen und lockt jährlich mehr als 30.000 Zuschauer an.
©Art Direction & Design: Cin Cin, Creative Studios, Photography: Isabelle Wenzel, Performer: Yoh Morishita, Video edit: Maximilian Pramatarov