I LOOKED MY BEST TONIGHT

I LOOKED MY BEST TONIGHT

Zwischen 7. November und 20. Dezember 2019 sind in der RKI Galerie Werke zweier in Berlin lebender rumänischer Künstlerinnen zu sehen. Andreea Cioran und Ileana Pascalau arbeiten sehr unterschiedlich, die Doppelausstellung “ I looked my best tonight” zeigt aber, was sie dennoch verbindet: ein ausgeprägtes Interesse an der kritischen Untersuchung verschiedener Techniken zur Umformung oder Verschönerung weiblicher Körper sowie der dementsprechend permanent wandelnden Schönheitsidealen. 

Während Pascalau sich auf Körperpraktiken und -rituale aus der Bildgeschichte, wie etwa die anatomischen Venusfiguren oder geschmückte Reliquien bezieht, um beständige Zusammenhänge zwischen historischen Motiven und zeitgenössischen Memen, die unsere aktuelle visuelle Kultur prägen, zu finden, widmet sich Cioran vor allem Praktiken die neu entstanden sind, insbesondere durch den Einstieg digitaler und sozialer Medien, wie etwa Selfie, Avatar oder Body Trends.

Die Ausstellung veranschaulicht medienübergreifend (Fotografie, Skulptur, Zeichnung, Installation, VR) vielfältige Repräsentationen meist fragmentarischer weiblicher Körper, sowie deren Accessoires, die sich mal als Bauelemente einer exemplarischen Körperarchitektur fungieren, mal als ausgezehrten Überbleibsel eines vergänglichen oder verletzlichen Körpers. Ebenso finden sich Themen wie der Einfluss von Sozialen Medien auf unsere Identitätsbildung, das Verhältnis zwischen Maske und das innere Selbst, sowie zwischen Genuss und Pathologie im Hinblick auf Schönheitsfetischismus und zeitgenössische Mode.


Andreea Cioran (g. 1985, Bukarest) lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat in der Abteilung für dynamische Bilder und Fotografie bei UNARTE Bukarest studiert und 2016 erlangte sie ihren Masterabschluss an der Universität der Künste Berlin. Andreea arbeitet hauptsächlich mit digitalen Medien und Mixed Media. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Geschlechterfragen, analysieren die konstitutive Performanz der "Frau" als Geschlecht und suchen nach Wegen, eine eigene Geschlechtsidentität zu be­stä­ti­gen, die nicht den binären Geschlechterrollen entspricht.

Ileana Pascalau (g. 1985, Caransebeș) lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Berlin. Sie hat ihren Studienabschluss in Bildende Kunst und in Kunstgeschichte an der Nationalen Universität der Künste Bukarest erworben. Als DAAD Stipendiatin (2012-2014) zieht sie nach Berlin und erlangt den Masterabschluss an der Universität der Künste Berlin. Seit 2017 ist Ileana Doktorandin in Bildende Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel, wo sie kunstgeschichtliche Seminare unterrichtet.