Anlässlich der Feierlichkeiten zur 35. Jubiläumsausgabe des renommierten Internationalen Filmfestivals Cottbus (FilmFestival Cottbus – FFC), das vom 4. bis 9. November 2025 stattfindet, unterstützt und fördert das Rumänische Kulturinstitut „Titu Maiorescu” in Berlin wie jedes Jahr die ständige und geschätzte Präsenz des rumänischen Films bei dieser Veranstaltung, die dem Kino in Mittel- und Osteuropa gewidmet ist.
Das 1991 gegründete Festival konzentriert sich auf Filme aus den ehemaligen sozialistischen Ländern und aus kulturell und historisch verwandten Regionen und bietet eine wichtige Plattform für die Entdeckung neuer Talente und die Förderung hochwertiger filmischer Werke.
Die Jubiläumsausgabe präsentiert über 140 Filme aus mehr als 30 Ländern, neue thematische Sektionen und Sondervorführungen und bekräftigt damit die Rolle des FFC als eine der wichtigsten Veranstaltungen für das osteuropäische Kino.
Weitere Informationen zum Festival und das vollständige Programm finden Sie auf der offiziellen Website.
Die rumänischen Filme, die dieses Jahr zu sehen sein werden, sind in vier Sektionen unterteilt: „Kurzfilmwettbewerb“, „Spectrum“, „Midnight Madness“ und „Cottbus Masters“.
Der „Kurzfilmwettbewerb“ vereint jedes Jahr innovative Produktionen aus Mittel- und Osteuropa und rückt die Vielfalt der Themen und der Filmsprache in den Vordergrund. Die Teilnehmer bewerben sich um den Hauptpreis (2.500 EUR, gestiftet von Druckzone Cottbus) und den Sonderpreis des Regisseurs (1.500 EUR, gestiftet von Tiede+). Die Auszeichnungen werden mit der Trophäe LUBINA („die Bezaubernde” in sorbischer Sprache) überreicht.
Es nehmen folgende Filme aus Rumänien und der Republik Moldau teil.
Kurzfilme I:
Dragostea este în aer / Love is in the air (RO, 2025), Regie: Claudiu Mitcu
Eine romantische Komödie voller Humor und Selbstironie: Der Jahrestag eines Paares verwandelt sich in ein zärtliches Chaos, in dem Leidenschaft und Kommunikation auf die Probe gestellt werden.
Vorführungen:
Freitag, 7. November, 18:30 Uhr – Weltspiegel Großer Saal, Rudolf-Breitscheid-Straße 78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Sonntag, 9. November, 12:00 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 2, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Kurzfilme II:
Aid (RO, 2025), Regie: Valentin Fogoros
Ein rumänischer Schmuggler transportiert unter dem Vorwand humanitärer Hilfe Zigaretten aus der Ukraine, doch die Begegnung mit einem Flüchtlingskind verändert seine Sichtweise radikal. Ein intensiver Film über Empathie, Angst und Menschlichkeit in Kriegszeiten.
Loc sub soare / Place under the sun (MD, 2024), Regie: Vlad Bolgarin
Ein talentierter, aber gescheiterter Pianist versucht, sein Leben im Moldawien der 2000er Jahre zusammen mit seinem achtjährigen Sohn neu aufzubauen. Eine bewegende Geschichte über Würde, Überleben und die Kraft einfacher Gesten.
Vorführungen:
Freitag, 7. November, 21:15 Uhr – Weltspiegel Großer Saal, Rudolf-Breitscheid-Straße 78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Sonntag, 9. November, 14:00 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 2, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Der Bereich „Spectrum“ des Internationalen Filmfestivals Cottbus widmet sich Filmen, die den Alltag in vielfältiger Form einfangen – von intimen Porträts und lakonisch-ironischen Komödien bis hin zu investigativen Dokumentationen und Familiendramen. Hier wird der Alltag zum Thema filmischer Reflexion, durch Geschichten, die in der Aktualität und der direkten menschlichen Erfahrung verankert sind.
Innerhalb dieser Sektion wird eine spezielle Auswahl rumänischer Kurzfilme und Koproduktionen aus der Region, kuratiert von Joshua Jádi, unter dem Titel „Transylvanian Shorts“ zusammengefasst. Das Programm vereint zusammen und erforscht Identität, menschliche Beziehungen und die transsilvanische Landschaft als Ort der Begegnung und Veränderung.
Die Auswahl umfasst folgende Titel:
Oedipus’ Morning (RO, 2024), Regie: Eszter Tompa
Eine Tochter erwischt ihren Vater in einer peinlichen Situation mit einem berühmten Schauspieler. Das Ergebnis: eine Familienkomödie voller Ironie, Spannung und theatralischer Verwirrung.
Drumul spre casă / The Road Home (RO, 2025), Regie: Marian Fărcuț
Eine nächtliche Fahrt durch Siebenbürgen wird zu einem absurden und zärtlichen Abenteuer zwischen zwei Männern – einem Rumänen und einem Ungarn –, die lernen, sich über Worte hinaus zu verstehen.
Cravata / The Tie (RO, 2025), Regie: Bogdan Ilieșu
Eine elegante und spannende Geschichte über Verführung, Kontrolle und die Grenzen der Macht, in der das Spiel zwischen einem mysteriösen Mann und einer provokanten Frau schnell außer Kontrolle gerät.
Sweet Hours (RO/HU, 2024), Regie: Orsolya Orbán
Erika flieht vor ihrer Familie und ihrer Vergangenheit und findet Zuflucht in der unerwarteten Freundschaft mit einem einsamen alten Mann. Eine bewegende Reflexion über Schuld, Vergebung und den Wunsch nach Freiheit.
Our Tender Moment (HU, 2024), Regie: Zsófia Polacsek
Balázs begibt sich mit seinem Motorrad auf eine Reise ohne Ziel, bis er Zsuzsi trifft, die nur zur Donau gelangen möchte. Ein Sommer, ein Abenteuer und eine Liebesgeschichte, die aus Spontaneität entsteht, vor dem unvorhersehbaren Hintergrund der transsilvanischen Landschaft.
Vorführungen:
Samstag, 8. November, 15:30 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 3, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Sonntag, 9. November, 19:00 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 3, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Die Sektion „Midnight Madness“ ist gewagten, ungewöhnlichen und fantasievollen Filmen gewidmet, die bizarre Universen und düstere Geschichten erkunden, von Außerirdischen in den Steppen Zentralasiens bis hin zu mittelalterlichen Werwölfen oder zeitgenössischen Vampiren. Es ist ein Raum für düstere Legenden, gotische Fantasien und Genre-Experimente – perfekt für Cineasten, die Spannung, Mystery und ungewöhnliche filmische Abenteuer suchen.
In diesem Abschnitt wird der Film Moartea lui Dracula / The Death of Dracula gezeigt, unter der gemeinsamen Regie der Filmstudenten der Sapientia-Universität in Cluj: Attila Gödri, Gyopár Buzási, Flóra Kovács, Szabolcs Sztercey, Orsolya Orbán, Boglárka Angéla Farkas, Nóra Miklós, Zsófia Makkai.
Der Film ist ein Remake der Stummfilm produktion Dracula’s Death (1921), die während des Zweiten Weltkriegs als verloren galt. Ausgehend von dem drei Jahre später veröffentlichten Roman – ohne Verbindung zu Bram Stokers klassischer Geschichte – rekonstruieren die jungen Regisseure eine halluzinogene Welt, die in einer Irrenanstalt spielt, in der Dracula selbst interniert ist. Das Ergebnis ist ein Hommage-Film, voller Atmosphäre, Träumen und Albträumen, der frischen Wind in die Vampir-Mythologie bringt.
Vorführung:
Freitag, 7. November, 20:30 Uhr – Kammerbühne, Wernerstraße 60, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Die neue Sektion „Cottbus Masters” rückt Filme etablierter Regisseure aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa ins Rampenlicht, die zu wahren Meistern des regionalen Kinos geworden sind. Von Peter Bebjak, dem slowakischen Genre-Experten, bis hin zu historischen und zeitgenössischen Beobachtern wie Sergej Loznitsa, Stephan Komandarev und Tudor Giurgiu präsentiert diese Auswahl Filme mit unterschiedlichen Stilen, die jedoch alle eine starke Präsenz auf der internationalen Bühne haben.
Im Rahmen der Sektion wird der Film Pădurea de Molizi / The SpruceForest von Tudor Giurgiu gezeigt, einem dem Festivalpublikum bekannten Regisseur. Der Film rückt eine der weniger bekannten und oft ignorierten tragischen Episoden der rumänischen Geschichte wieder in den Fokus: das Massaker von Fântâna Albă. Die Geschichte wird aus der Sicht eines Überlebenden und derjenigen erzählt, die das Exil erlebt haben, und bietet ein bewegendes und erschütterndes Erlebnis, das uns dazu auffordert, nicht zu vergessen.
Vorführungen:
Mittwoch, 5. November, 10:15 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 3, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Donnerstag, 6. November, 18:45 Uhr – Weltspiegel Cottbus - Saal 2, Rudolf-Breitscheid-Str.78, 03046 Cottbus. Tickets online hier.
Rumänien ist auch bei „Connecting Cottbus 2025ˮ stark vertreten, einem der wichtigsten Koproduktionsforen in Mittel- und Osteuropa, das sich Filmprojekten in der Entwicklungs- oder Postproduktionsphase widmet. Zwei rumänische Projekte wurden im Rahmen von cocoWIP (Work in Progress) ausgewählt, einer Sektion für Filme, die sich in der Postproduktion befinden: Monarch unter der Regie von Dan Radu Mihai, eine Koproduktion zwischen Rumänien, Tschechien und Frankreich, realisiert von einem internationalen Konsortium bestehend aus Redwood Productions, Armadillo Entertainment, Dash Film, 8Heads Productions und Tajine Studio, und What God Thinks About Animals unter der Regie von Claudiu Mitcu, produziert zusammen mit Alina Tarbă, Parada Film und We Are Basca.
Diese Projekte werden einem Publikum aus Fachleuten der Branche und potenziellen Partnern im Rahmen von Pitching-Sessions und Einzelgesprächen vorgestellt und erhalten internationales Feedback im Rahmen von cocoLAB, einem Labor, das sich der Unterstützung von Projekten in der Postproduktion widmet.
Auch das Projekt „Grandparents’ Paradise” unter der Regie von Alex Țibu und Șerban Racovițeanu, produziert von Diana Păroiu und Maximilian Liford (Visual Walkabout), nimmt an cocoLAB teil, dem Entwicklungsprogramm von Connecting Cottbus, nachdem es den East-West Emerging Producers Award beim Transilvania International Film Festival (TIFF) in Cluj-Napoca gewonnen hat. Diese Auswahl zielt darauf ab, die neue Generation von Produzenten aus Rumänien und der Republik Moldau zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, im Rahmen eines internationalen Labors an ihrem Projekt zu arbeiten.