Die Ausstellung „Architectures of Healing“ beim Festival 48 Stunden Neukölln

Die Ausstellung Architectures of Healing beim Festival 48 Stunden Neukolln

Die von den Künstlerinnen Diana Păun und Oana Maria Pop entwickelte und von Ioana Mandeal kuratierte Ausstellung „Architectures of Healing wurde erstmals von Dezember 2023 bis März 2024 im Kunstraum des Rumänischen Kulturinstituts Berlin präsentiert – in Kooperation mit dem Residenzprogramm Fresh A.I.R. #8 des Urban Nation Museum.

Nun findet die Ausstellung in einem neuen Rahmen ihre Fortsetzung: Für das Festival 48 Stunden Neukölln ausgewählt, wird sie von der Galerie AC. Art & Dialogue gezeigt – einem neu gegründeten Berliner Projektraum, der sich künstlerischen Praktiken widmet, die im zeitgenössischen Diskurs verwurzelt sind.Die Ausstellung ist vom 27. Juni bis zum 3. Juli 2025 zu sehen und rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie künstlerische Praxis die Machtverhältnisse hinter Sprachproduktion sichtbar machen kann.

Die Werke der beiden Künstlerinnen nähern sich diesem Spannungsfeld aus unterschiedlichen Perspektiven und untersuchen, wie Sprache gesellschaftliche Realität konstruiert, bestimmte Positionen ausschließt und traumatische Erfahrungen verformt. Als Reaktion auf den Zerrspiegeleffekt der Berliner Massenmedien richten Diana Păun und Oana Maria Pop ihren Blick auf die dunkle Seite der Sprache – jene, die Verfremdung, Angst und die Erosion des Selbst begünstigt. Ihre Antwort auf diese kritischen Befunde ist der Entwurf einer neuen Philosophie der Fürsorge. Im Zentrum steht dabei nicht nur das Kunstwerk als Ausdruck, sondern auch die Entwicklung emanzipatorischer Strategien zur Sichtbarmachung und Anerkennung von Subjektivitäten– insbesondere solcher, die in dengängigen Mediendiskursen übersehen werden.

Diana Păun thematisiert die Dynamiken von Fake News im digitalen Informationsfluss und untersucht, wie sich kollektive Wahrnehmungen durch gezielte Manipulation verändern lassen. Oana Maria Pop setzt sich mit der sprachlichen und medialen Darstellung geschlechtsspezifischer Gewalt auseinander und hinterfragt deren Sichtbarkeit oder Verdrängung im öffentlichen Raum. So entsteht ein mikro-soziales Ökosystem, das auf der Interaktion zwischen künstlerischer Praxis, ethischem Denken und gemeinschaftlichem Handeln basiert.

Architectures ofHealing” versteht sich nicht nur als kritische Analyse sprachlicher Blindstellen. Vielmehr wird sie zu einem Reflexions- und Handlungsraum der Fürsorge, in dem Kunst als aktives Werkzeug des Widerstands und der Heilung erprobt wird.


Weitere Informationen über die Ausstellung sowie den Öffnungszeiten finden Sie auf der Webseite der der Galerie AC. Art & Dialogue sowie auf 48 Stunden Neukölln.


Diana-Elena Păun (geb. 1995) arbeitet mit Fotografie und ortsspezifischen Installationen, wobei sie verschiedene Objekte verwendet, um eine Umgebung rund um die Fotografie im Raum zu schaffen. Ihr Interesse gilt der Selbstanthropologie, kollektiven Erinnerungen und entstehenden alternativen Geschichten.

Oana Maria Pop (geb. 1989) ist eine in Rumänien ansässige Mixed-Media-Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten mit der menschlichen Form, ihrer Entwicklung und ihrer Verflechtung mit der Natur, der Erde und dem Kosmos beschäftigt. Ausgehend von wissenschaftlichen und feministischen Perspektiven untersucht sie, wie kulturelle Narrative den Körper formen und einschränken.

Ioana Mandeal (geb. 1986) ist Kuratorin und Kunstautorin und arbeitet an der Schnittstelle von Ausstellungspraxis, kultureller Produktion und kritischer Reflexion. Ihre Praxis befasst sich mit Erinnerungskultur, der Poetik und Politik von Bildern sowie den ethischen Dimensionen künstlerischer Arbeit.