Ort: RKI Galerie, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin.
Uhrzeit: 19.00.
Ab März präsentiert das RKI Berlin monatlich ein Buch, ungeachtet des Genres. Belletristik, Sachbücher, Essays oder Memoiren sind gleichermaßen vertreten. Hauptsache sie sind in deutscher Übersetzung erschienen und lassen sich mit Vergnügen lesen und vorlesen.
Die erste Lesung der Reihe findet am 21. März in der RKI Galerie statt und wird dem Schriftsteller Filip Florian und seinem Buch „Alle Eulen" gewidmet. Der von Georg Aescht ins Deutsche übertragene Roman erscheint erst im Februar dieses Jahres bei dem Berliner Verlag Matthes & Seitz. Das RKI Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Verlag, präsentieren hierdurch zum ersten Mal in Deutschland die Erstauflage des Romans in deutscher Sprache.
Ein zarter, mit spitzbübischem Humor erzählter Roman von großer Klugheit, der mit Sprach- und Fabulierlust die großen Geschichten zweier kleiner Leben erzählt. Ob „narratives Duett" (Marius Mihet) oder „Roman auf zwei Stimmen" (Adriana Bittel), stellt der Band „Alle Eulen" die antithetische Abwechslung zweier Berichte dar: jener eines temperamentvollen Jungen, namens Luci, der seine Adoleszenz in einem Banater Gebirgsdorf um die Jahrtausendwende verbringt, und jener eines sechzigjährigen Ingenieurs, der sich als Rentner in Lucis Gebirgsdorf zurückzieht und, auf die Trickkiste der Scheherazade zurückgreifend, über seine bewegte Kindheit unter den extremen Bedingungen des Krieges und der Einführung des kommunistischen Regimes berichtet. Die beiden vereint eine unwahrscheinliche, jedoch zärtliche Freundschaft. Aus der Zusammenstellung beider Lebenserzählungen gestaltet der Schriftsteller nicht allein einen Roman der Kindheitserinnerungen, sondern auch eine initiatische Geschichte, einen Bildungsroman, und nicht zuletzt, einen Roman der Freundschaft.
Filip Florian (geb. 1968) arbeitete als Journalist für die Zeitschrift „Cuvântul", anschließend für Radio Freies Europa und die Deutsche Welle. Nach seinem außerordentlichen Debüt „Kleine Finger" („Degete mici"), ein Buch, das auch ins Deutsche übersetzt wurde, hat Filip Florian noch andere drei Romane veröffentlicht, „Băiuțeii" („Die Knäblinge" - 2006), Zilele regelui („Die Tage des Königs" - 2008) und „Toate bufnițele" („Alle Eulen" - 2013).