Architectures of Healing l Duo-Show: Diana Păun & Oana Maria Pop

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Eröffnung: Donnerstag, 07.12.2023, 18-22 Uhr

Veranstaltungsort: [Ceci n'est pas une] Galerie - Kunstraum des RKI Berlin, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin

Dauer: 07.12.2023-25.02.2024

VERLÄNGERUNG: 15.03.2024

Besichtigungszeiten: Mo-Fr: 12-18 Uhr, So/Su: 13-18 Uhr

Kuratorin: Ioana Mandeal


Das RKI Berlin freut sich, im Rahmen des Ausstellungsprojekts “Architectures of Healing” (Architekturen des Heilens) die erste Kooperation mit der Stiftung Berliner Leben und der Künstlerresidenz Fresh A.I.R. zu initiieren. Vom 07. Dezember 2023 bis zum 25. Februar 2024 stellt das Projekt die Arbeiten zweier aufstrebender rumänischer Künstlerinnen vor – Diana Păun und Oana Maria Pop –, beide Stipendiatinnen der jüngsten Ausgabe von Fresh A.I.R. #8 (2023).

Architectures of Healing” ist eine Satellitenpräsentation der Gruppenausstellung “Linguistic Xpedition”, die den Abschluss des Residenzprogramms im Urban Nation Museum bildet. Ausgehend von der angewandten Forschungsarbeit der beiden Stipendiatinnen, wird die Duo-Ausstellung im RKI Berlin durch eine Reihe von partizipativen Akten in den Berliner Kulturraum hineinreichen, mit dem Wunsch deren Projekte an die lokalen Gemeinschaften enger zu verknüpfen.

Unter Anwendung verschiedener Techniken entwickelt sich die Ausstellung transmedial und verschmilzt klassische Ausdrucksformen – wie Grafik und Malerei – mit fotografischem Experiment, Audio-Video-Installation und experimentellen Zeichnungen. Ziel der Ausstellung “Architectures of Healing” ist es, in die Tiefen der künstlerischen Arbeit einzutauchen und die Komplexität der kreativen Prozesse der beiden Stipendiatinnen aufzudecken: von der dokumentarischen Ebene und der kritischen Methodologie bis hin zu den künstlerischen Zwischenstufen und der Entstehung der individuellen Werkgruppen.

Während der zehnmonatigen Residenz wurden die Künstlerinnen eingeladen, das gesprochene Wort und die Sprache als konstitutives Element der menschlichen Wahrnehmung und Kommunikation zu erforschen. Was für Diana Păun und Oana Maria Pop zu einer Untersuchung des Sprachgebrauchs als wesentliches Medium zur Darstellung der Welt – oder sogar zur Erschaffung neuer Welten – hätte heranwachsen können, nimmt hier die Form eines reparativen Ansatzes an.

Anhand ihrer Erfahrungen und jeweiligen Strategien, regen die Projekte der Künstlerinnen dazu an, über die strukturelle Macht der Sprache zur [Um]Gestaltung von Realitäten zu reflektieren. In der Ära der [Über]Information erweist sich das Wort oft als ein zweischneidiges Schwert. Indem sie durch die Mehrdeutigkeiten der Sprache navigiert, begibt sich Diana Păun im Strom der Daten, auf den ungewissen Spurender Wahrheit. Sie zeichnet nach, wie die Fülle von Fake News und Desinformationsstrategien im öffentlichen Raum der Technologie schädliche Auswirkungen auf das heutige Leben haben kann. Gleichzeitig stellt Oana Maria Pop die Frage nach der Unzulänglichkeit der Sprache für den Horizont eines nach wie vor hoch stigmatisierten Themas: Geschichten geschlechtsspezifischer Gewalt und die Verbreitung einer Doppeldeutigkeit in der Analyse von Traumata.

Als Reaktion auf den “Zerrspiegel”-Effekt der Massenmedien – dem privilegierten Ort der zeitgenössischen Wissensproduktion – nutzen die Künstlerinnen das, was wir als handlungsorientierte Forschungsmethoden betrachten könnten: journalistische Recherchen, Analyse von Printmedien, Sammlung von Interviews, sowie Outreach-Aktionen. Auf diese Weise dringen die beiden auf völlig neue und überraschende Weise in das soziale und urbane Gefüge der Stadt ein, und bauen ein Mikro-Ökosystem auf, das auf der Interaktion zwischen künstlerischer Praxis, Ethik und Gemeinschaft basiert.

Indem sie neue Brücken zu lokalen Organisationen und verschiedenen unterrepräsentierten Perspektiven schlagen, befassen sich die Künstlerinnen mit der dunklen Seite der Sprache: derjenigen, die für Desillusionierung, Verdinglichung, die Korrosion des Selbstgefühls und Angst verantwortlich ist. Was sie als Antwort auf diese Erkenntnisse vorschlagen, ist eine neue “Philosophie der Fürsorge”. In ihrem Zentrum stehen nicht nur Kunstwerke, sondern emanzipatorische Strategien für das, was wir als das Erschaffen und Anerkennen von Subjektivitäten bezeichnen könnten. Die Hervorhebung marginalisierter Positionen, die in den vorherrschenden Mediendiskursen übersehen werden, und die Förderung eines größeren Bewusstseins für die Stimme der von den Künstlerinnen identifizierten Gemeinschaften werden zu entscheidenden Aspekten des Projekts.

Gleichzeitig überdenken die Künstlerinnen ihre eigenen Stimmen als politische Instrumente und Erweiterung des eigenen Körpers neu. Auf der Suche nach dem Weg zur Erkenntnis unterzieht Diana Păun ihre fotografischen Bilder einem Ritual der physischen Reinigung, die dem antiken Glauben der wiederherstellenden Berührungskraft des Heilers ähnelt. Die intermediale Installation von Oana Maria Pop entblößt und hinterfragt die Auswirkungen der Medienvorurteile in der gängigen Rhetorik der Darstellung von Gewalt gegen Frauen. Dabei schafft sie eine öffentliche Plattform für all jene, deren Stimmen unterdrückt, unzureichend gehört oder anerkannt wurde.

“Architectures of Healing” ist mehr als eine kritische Erzählung über die Blindstellen der menschlichen Kommunikation; es ist ein Akt des Widerstands und ein Bezugs-Rahmen für die Ausübung der Fürsorge – sowohl im Denken als auch im Handeln. Die Anwendung von Kunst als transformatives Mittel und eine mögliche Form der “Heilung” geht in der Architektur der Ausstellung Hand inHand mit ihrer Fähigkeit, neue soziale Räume zu gestalten, geleitet von Solidarität, Empathie und gegenseitigem Verständnis.

In diesem Sinne sucht die Ausstellung nach Wegen, um die aktive Rolle der Kunst in der Gesellschaft neu zu bewerten. Im Laufe ihrer Dauer werden ergänzende künstlerische Formate präsentiert, die die sozialen Energien, von denen die Projekte der Künstlerinnen genährt wurden, wieder in die teilnehmende Öffentlichkeit zurückfließen lassen. Ein Zeitplan wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit Fresh A.I.R – ein Projekt der Stiftung Berliner Leben – statt.


* Zu ihrem eigenen Schutz, sind die beteiligten Personen in den Arbeiten der Küsterinnen anonymisiert.


KÜNSTLERINNEN-BIOGRAPHIEN

Diana-Elena Păun (geb. 1995) ist eine bildende Künstlerin,mit Sitz zwischenBukarest und Berlin. Sie schlossihr Bachelor- und Masterstudiumin Fotografie und Dynamisches Bild an der Nationalen Universität der Künste in Bukarest ab und erweiterte ihre Ausbildung mit einem Stipendium an der Kunstuniversität Linz, Österreich. Diana arbeitet mit Fotografie und ortsspezifischen Installationen mit verschiedenen Objekten, um neue Ausdrucksformen rund um die Fotografie im Raum zu schaffen.Ihre Inspiration zieht sie aus ihren täglichen Erfahrungen als Mitglied der Gesellschaft, der zwischenmenschlichen Beziehung sowie der Beziehung zwischen Menschen und Natur. Ihre Interessen umfassen Themen wie Gesellschaft, Autoethnographie, kollektive Erinnerungen und alternative Geschichtserzählungen.

Ihre Projekte wurden national und international in Institutionen für zeitgenössische Kunst ausgestellt, darunter Galeria Posibilă, Bukarest (The Use of Landscape, 2021); National Museum of Contemporary Art, Bukarest (Possible Interactions, 2021); Musée de la Chasse et de la Nature, Paris (L'Ours, 2019); MSUM Museum of Contemorany Art, Ljubljana (Transform 2019); Park View Gallery, Shenzhen, China (In Translation - The Contexts of Nature, 2022).

Hier geht es zu ihrem Profil auf der Website des Urban Nation Museums.


Oana Maria Pop (geb. 1989) arbeitet hauptsächlich mit Mischtechniken, darunter Öl- und Acrylfarben auf Leinwand, Industriesilikon und Fotografie. Ihre Praxis beinhaltet die Darstellung der Viertel, in denen sie aufgewachsen ist, sowie anderer Umgebungen, die sie geprägt haben. Die menschliche Gestalt nimmt einen zentralen Platz in den von ihr dargestellten Räumen ein und trägt die Spuren unterschiedlicher äußerer Erfahrungen. In den letzten Jahren hat sich Oana in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Darstellung von Frauen in Kunst und Gesellschaft beschäftigt. Ihre Werke setzen sich kritisch mit den vorherrschenden Narrativen rund um Vergewaltigungsmythen, häusliche Gewalt und verschiedene Arten von Missbrauch gegenüber Frauen und Mädchen auseinander.

Oana Maria Pop hat Projekte und Zusammenarbeiten in zeitgenössischen Kunstinstitutionen gehabt, wie: Iaga Gallery, Cluj-Napoca (Small details, not important, 2023); dem Urban Culture Center, Cluj-Napoca (Put It In Other Words, 2023); dem Nationalen Museum für zeitgenössische Kunst, Bukarest; der Kunsthalle Bega, Timișoara; dem Kunstnernes Hus, Oslo (Beitrag zum Projekt Book of Change, 2022, 2021); der Galateca Gallery, Bukarest (NO to Violence Against Women, 2021); dem Kunstmuseum, Cluj-Napoca (Neo-Manifest Romantic, 2020).

Hier geht es zu ihrem Profil auf der Website des Urban Nation Museums.


KOOPERATIONSPARTNER

Das Künstlerresidenz-Programm FRESH A.I.R., das von der Stiftung Berliner Leben in Zusammenarbeit mit dem Urban Nation Museum organisiert wird, bietet seit 2018 jährlich bis zu 13 bildenden Künstler*innen die Chance, neue Impulse aufzunehmen und sich für einen Zeitraum von 11 Monaten in die aktuelle Kulturszene Berlins zu begeben. Während ihres Aufenthalts werden die Stipendiat*innen ermutigt, visuelle Forschungsprojekte zu entwickeln, die auf die drei strategischen Schwerpunkte der Stiftung ausgerichtet sind: Ortspezifität, soziales Engagement und Originalität.

Die Abschlussausstellung der 11 Stipendiat*innen des Jahrgangs 2023, mit dem Titel “Linguistic Xpedition”, wurde am 28. Oktober 2023 eröffnet und kann bis zum 31.03.2024 im Projektraum des URBAN NATION Museums in Berlin besucht werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.