Kassandra nach dem Roman von Christa Wolf

Eine Produktion des KosmosTheaters (Siebensterngasse 42, 1070 Wien)

Regie: Julia Nina Kneussel | Bühnenfassung: Julia Nina Kneussel, Martina Theissl

Dramaturgie: Martina Theissl | Video: Mihaela Kavdanska, Dilmana Yordanova, Cristian Iordache / KOTKI visuals

Musik: Stefanie Neuhuber | Ausstattung: Gudrun Lenk-Wane | Regieassistenz: Olivia Poppe | Regiehospitanz:Avelina Goetz

Mit: Julia Schranz

Kassandra: Seherin, Verfluchte, Sklavin.
Zehn Jahre trojanischer Krieg – Troja ist verbrannte Erde. Kassandra, „Whistleblowerin“ der griechischen Mythologie, soll heute Nacht noch ermordet werden. Die Tochter des Königs hat den Untergang Trojas vorausgesagt, vor dem trojanischen Pferd gewarnt, doch sie blieb ungehört.

Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg.

Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. In Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da. Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen.

(Christa Wolf, Kassandra)

Christa Wolfs berühmte Anti-Kriegserzählung hat 35 Jahre später an Aktualität nichts verloren. An mehreren Fronten gleichzeitig kämpft die tragische Heldin Kassandra innerhalb eines von Männern dominierten Staates nicht zuletzt für Autonomie. Unter Julia Nina Kneussels Regie verkörpernJulia Schranz und ihr digitales Gegenüber den schonungslosen Nachruf auf ein untergegangenes System – in einer neuen, eigens für die Bühne adaptierten Fassung.

Informationen zum Eintritt finden Sie hier: http://kosmostheater.at/cgi-bin/kosmos/event/event.pl?id=332

Installationen und textilen Kunstinstallationen im öffentlichen Raum,wie „cars (in towns)“, „smART my city“ oder „Transit“ sind regelmäßig in Ausstellungen zu sehen. An der Schnittstelle zwischen künstlerischer Praxis und sozialem Raum, realisiert sie Projekte mit Erwachsenen und Kindern im öffentlichen Raum und leitet Kunst- und Theaterworkshops. Sie gründete gemeinsam mit Wiebke Werner die mercedestempo - female art union und ist Mitglied der Gesellschaft für bildende KünstlerInnen/ Künstlerhaus.

www.gudrunlenkwane.at

Steffi Neuhuber | Musik

1985 in Ebensee, Oberösterreich geboren, lebt und arbeitet in Wien. Neben ihren Soloprogrammen gehört sie verschiedenen Kollektiven an, mit Konzentration auf experimentelle und interdisziplinäre Arbeiten.

Neben dem Ensemble „Plenum“ ist sie Teil des Duos „Black Biuti“ (gemeinsam mit Katrin Hauk) und des Wien-basierten Vereins „SNIM“. 2012 längerer Aufenthalt in Chicago, gemeinsam mit Natalie Chami und Brian Griffith gründet sie das Kollektiv „Screaming Claws“, welches im Experimental/Ambient/Noise-Bereich angesiedelt ist und seinen Schwerpunkt auf die internationale Vernetzung von MusikerInnen legt. Auch bei „OutSight“ handelt es sich um ein Kollektiv, das die Vernetzung von Frauen, momentan verstärkt aus Osteuropa, fördert. Wichtige Bestandteile von „OutSight“ sind außerdem Kunstvermittlung sowie eine Auseinandersetzung mit Social Media und Projektions-, Video- und Soundarbeiten. Mit dem Bildhauer Daniel Baron findet Steffi Neuhuber eine Schnittstelle von Bildender Kunst und experimenteller Musik. Zuletzt am KosmosTheater 2017 in „Good Morning, Boys and Girls“ von Juli Zeh (R: Barbara Klein).

http://neuhuber.klingt.org/

Olivia Poppe | Regieassistenz

ist Künstlerin und Vermittlerin in den Bereichen Musik- und Sprechtheater. Bis zum Erwerb ihres Bachelors mit Auszeichnung in Gesangspädagogik, war sie Teil verschiedenster Projekte, u. a. kooperierte sie mit dem Stadttheater Osnabrück, Terre des Hommes und dem Chorverband NRW. Dezember 2014 zog sie nach Klagenfurt am Wörthersee und wirkte bei der Regisseurin Lore Stefanek als Regiehospitantin, als musikalische Assistentin und Schauspielerin an der Produktion „Geschichten aus dem Wiener Wald“ mit. Seit 2016 Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und als Theaterpädagogin beim Jungen Volkstheater eingebunden. Zuletzt am KosmosTheater 2017 als Regieassistenz des Jungen Salon bei „Saubere Mädchen – dreckige Schlampen“.

Julia Schranz | Schauspiel

geboren in Wien, studierte sie Schauspiel am Lee Strasberg Theatre Institute in New York City und am Konservatorium der Stadt Wien, wo sie 2003 mit Diplom abschloss. Danach spielte sie u.a. das Gretchen in „Mein Kampf“ von George Tabori (Gewinner Nestroypreis: Beste Off-Produktion 2003) und in mehreren Produktionen von Astrid Griesbach mit dem Theater des Lachens Berlin. Von 2007 bis 2011 war sie Ensemblemitglied am Landestheater Niederösterreich. Sie wirkte bei zahlreichen Film- und Fernsehprojekten mit und war in mehreren Inszenierungen am Theater in der Gumpendorfer Straße zu sehen, u.a. in „Der diskrete Charme der smarten Menschen“ (Nestroypreis 2014) und in „Die Inseln des Dr. Moreau“. Außerdem verschiedene Arbeiten in der freien Wiener Szene, zuletzt spielte sie in „Familie Tót“, einer Produktion des MAA Kulturvereins unter der Regie von Imre Lichtenberger Bozoki und in „K´s Frauen“, einer Produktion des Vereins Tempora unter der Regie von Veronika Glatzner. Julia Schranz ist Mitbegründerin des Theatervereins Aggregat Valudskis. Zuletzt am KosmosTheater 2016 in „Eine Stille für Frau Schirakesch“ (R: Dora Schneider). Derzeit lebt sie als freie Schauspielerin in Wien.

Martina Theissl | Bühnenfassung, Dramaturgie

geboren in Wien, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Anglistik und Amerikanistik an der Universität Wien. Stationen ihrer dramaturgischen Anfänge waren u.a. das Theater in der Josefstadt, das Landestheater Niederösterreich und der Retzhofer Dramapreis. Seit 2013 istsie bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf, Intendanz: Michael Sturminger, u.a. in der Dramaturgie tätig. Für die Sommerspiele übersetzte sie 2016 William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ gemeinsam mit Angelika Messner neu. Bei der Produktion „Just Call Me God“ (Regie: Michael Sturminger) mit John Malkovich arbeitete sie als Dramaturgische Assistenz in der Elbphilharmonie Hamburg. Zuletzt am KosmosTheater 2017 mit „Medea. Stimmen“ nach einem Roman von Christa Wolf.

Christa Wolf

geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), gestorben am 1. Dezember 2011 in Berlin. Studium der Germanistik in Jena und Leipzig, lebte bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin in Berlin. Christa Wolf gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerpersönlichkeiten der DDR, ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas Mann Preis und dem Uwe-Johnson-Preis.