Ort: Galeria Fantom, Hektorstrasse 9 – 10 10711, Berlin
Datum: 13 Iuni 2019 - 7 Juli 2019
In metaphorischer Betrachtung hat die 1989 gefallene Mauer ein anderes kollektives Bewußtsein gezeugt, eine andere Wahrnehmung der Gegenwart und der Zukunft, ein alter ethos, der verschiedene Fragen aufwirft. Die Antworten in den Werken der drei Künstler bringen in die Fantom Galerie ein anderes Rumänien, eine Welt, die im Kontrast zum Stereotyp steht, deren Energie den Betrachter in den eigenen Frage- oder Erinnerungsprozeß hineinzieht.
Die
drei Künstler – Rone (Malerei), Andreea Cel Mare (Fotografie) und Dan Nica
(Skulptur) – haben Berlin als Symbol des Ursprungs des neuen Europa, als Beginn
des politischen, sozialen und kulturellen Wandels gewählt und lancieren damit
eine Einladung zum Entdecken alternativer Tendenzen der rumänischen bildenden
Kunst.
RONE (www.rone.ro)
„Mit der vorliegenden Serie mit dem Titel Runde Regen / Rotund Rains schlage ich ein minimalistisches Spiel vor, in dem die Sinnlichkeit des freien Duktus der Vertikalen, die an die Spuren frei fallender Wassertropfen erinnern, mit einfarbigen Flächen in den Dialog tritt, wobei eine Vibration zwischen den Ebenen bewußt fehlt, um das Vergnügen des Betrachters nicht zu schmälern. Die Assoziation der vorgeschlagenen Bilder mit Regen, nimmt das Abstrakte aus dem Spiel. Laßt uns alles auf ein solches Spiel beschränken, auf ein Farbspiel der Transparenzen, durch welches ich Euch zu einer Meditation über die Vergänglichkeit der Momente, in denen wir unseren Geist von der Schönheit der Natur treiben lassen.“
ANDREEA CEL MARE (www.celmare.ro)
„Die vorgestellte Serie geht der Identität einer Stadt auf die Spur, in der die Vergegenständlichungen der Modernität nicht in selbstverständlicher Weise aufeinander gefolgt sind, sondern immer in gewalttätiger und autistischer Weise einander überlagert haben. Die Werke zeigen die stetige Spannung zwischen Neuem und Altem, Einheimischem und Übernommenem, Modernem und Nicht-Modernem, Europäischem und Nicht-Europäischem. Die Identität Bukarests liegt gerade in dieser extrem konfliktbehafteten Dimension.“
DAN NICA (uapcraiova.ro/dan-nica)
„Die
Faszination, die von alten typographischen Schriftarten ausgeht, besteht für
den heutigen Betrachter unverändert fort und ist wohl mit der Verwunderung, die
die Erfindung der Buchdrucks nach sich gezogen hat identisch. Diese Erweiterung
des Menschen in Form der sich wiederholenden Präzision hat ganz neue Formen der
Ausbreitung der sozialen Energien inspiriert. Das Schriftbild der Zeitungstitel
und der aktuellen Veröffentlichungen neigt dazu, den Buchstaben fast ikonische
Formen zu geben, die einer Klangresonanz nahekommt, ebenso wie der Skulptur.
Die in meiner Skulptur behandelten Themen haben ihren Ursprung im Druckzeichen,
betrachtet gleichzeitig als Textur und als Hauptbestandteil, als Interessenschwerpunkt
der Werke.“