Die Reihe “Das Rumänische im deutschen Sprachraum“ Folge 2: Wolfgang Dahmen und die Rumänische Schule an der „Friedrich Schiller-Universität“ in Jena

 Die Reihe Das Rumanische im deutschen Sprachraum  Folge 2 Wolfgang Dahmen und die Rumanische Schule an der Friedrich Schiller-Universitat in Jena

Datum: Dienstag, 16. Februar 2021

Zeit: 19.00 Uhr

RKI Berlin, Online:

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Die Reihe “Das Rumänische im deutschen Sprachraum“nimmt sich vor, jenen diskreten Persönlichkeiten, Dozenten, Autoren, Literaten eine Plattform zu bieten, die, ohne Rumänen zu sein oder aus Rumänien zu stammen, ihre Tätigkeit der Entdeckung und Förderung rumänischer Sprache, Kultur und Zivilisation im deutschen Sprachraum widmeten und es auch forthin tun. Als Akademiker, gegenwärtige oder ehemalige Leiter der Rumänistik-Lehrstühle unterschiedlicher deutscher Universitäten, Hochschullehrer, Forscher, Mitarbeiter von Verlagen oder einfach ehemalige Studenten in Rumänien, einige von ihnen bereits im hohen Alter, haben diese Kulturträger ihr ganzes Leben über die großen Gestalten rumänischer Zivilisation gesprochen, jedoch so gut wie nie über sich selber. Ihre persönliche Lebenserfahrung im Prozess der Entdeckung, Erforschung und Vermittlung rumänischer Kultur und Geistigkeit an Wissbegierige in Deutschland, wird zum Thema des vorliegenden Zyklus kultureller Selbstbildnisse. Die geladenen Gäste werden fortan im Rumänischen Kulturinstitut Berlin über eine Plattform verfügen, von der aus sie regelmäßig einem breiten deutschen Publikum ihre Nähe und Wertschätzung für das Rumänische zum Ausdruck bringen können.

Wolfgang Dahmen-Geboren am 20. Januar 1950 in Düsseldorf. 1968-1974: Studium der Romanistik, Geographie und Geschichte an den Universitäten Köln und Nancy; Stipendium zum Besuch von Sprachkurs in Bukarest. Freier Mitarbeiter beim Westdeutschen Rundfunk, Köln. Vertretung des Rumänischen Lektorats an der Universität Köln und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Aromunischer Sprachatlas“. Ab November 1978 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg, dort Promotion 1982; Habilitation an der Universität Siegen für das Fach Romanische Sprachwissenschaft 1993. Von 1994 bis 2016 Professor für Rumänische Philologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dekan der Philosophischen Fakultät der FSU Jena von 2005 bis 2008. Gründungspräsident und Vorsitzender des Balkanromanisten­verbands von 1994 bis 1999. Mitherausgeber der Zeitschriften Balkan-Archiv, Neue Folge (1978-2007) und Zeitschrift für Balkanologie (seit 2010). Mitglied des Redaktionsrates der Zeitschriften Lingua(Cluj), Philologica Jassyensia(Iaşi), Studii de literatură română şi comparată(Timişoara), Romanistik in Geschichte und Gegenwart(Hamburg). Dr. h.c. der Babeş-Bolyai-Universität Cluj (2006) und der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität Iaşi (2015), Orden des rumänischen Staatspräsidenten „Meritul Cultural în grad de Comandor“ (2013). Wahlbeobachter für OSZE bei Präsidentschaftswahlen in Moldova. Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Fachverbänden.

Rumänistik und Südosteuropa-Studien in Jena -Auf Empfehlung des seinerzeitigen Wissenschaftsrates wurde nach der deutschen Vereinigung Anfang der 1990er Jahre an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Professur für Rumänische Sprach- und Literaturwissenschaft eingerichtet – die einzige Stelle mit einer solchen speziellen Denomination in Deutschland. Seitdem hat sich Jena zu einem der Zentren der auf Südosteuropa im Allgemeinen und auf Rumänien und seine Kultur im Besonderen fixierten universitären Forschung und Lehre entwickelt.

Eine Auswahl seiner Werke und Aufsätze:

Aromunischer Sprachatlas. Bd. 1: Buske, Hamburg 1985, Bd. 2: Lehmann, Veitshöchheim 1994

· Dialektologische Forschungen bei den Aromunen im Jahre 1976, Balkan-Archiv, Neue Folge 1, 1976, 7–78 (zusammen mit B. Kramer u. a.)

· Die Situation des Istrorumänischen in Žejane, Europa Ethnica 34, 1977, 61–63 (zusammen mit J. Kramer)

· Gustav Weigand und die Nationalbewegungen auf dem Balkan, Balkan-Archiv, Neue Folge 5, 1980, 77–88

· Die Ortsnamen der Aromunensiedlungen in der Dobrudscha, in: E. Eichler – E. Saß – H. Walther (Hg.), Der Eigenname in Sprache und Gesellschaft, Band VI, Leipzig 1985, 50–57

· Das Meglenorumänische, in: G. Holtus – E. Radtke (Hrsgg.), Rumänistik in der Diskussion, Tübingen 1986, 261–279 (zusammen mit J. Kramer)

· Latein und Romanisch und die Versuche zur Verschriftung des Aromunischen zu Anfang des 19. Jahrhunderts, in: W. Dahmen u. a. (Hrsgg.), Latein und Romanisch, Tübingen 1987, 40–52

· Ein fruchtbarer wissenschaftlicher Irrweg: die Herkunft der Siebenbürger Sachsen aus Luxemburg, in: W. Dahmen u. a. (Hrsgg.): Germanisch und Romanisch in Belgien und Luxemburg, Tübingen 1992, 84–97 (zusammen mit J. Kramer)

· Zur Typologie der süddanubischen Rumänität – Istrorumänisch, Aromunisch und Meglenorumänisch im Spannungsfeld zwischen Romanität und Balkanität, Balkan-Archiv, Neue Folge 17/18, 1992/93, 125–134

· Zu Stand und Aufgaben der romanistischen Namenforschung, Romanistik in Geschichte und Gegenwart 1, 1995, 17–31

· Die süddanubischen Varianten des Rumänischen im Kontakt mit den Nachbarsprachen, in: W. Viereck (Hrsg.), Verhandlungen des Internationalen Dialektologenkongresses Bamberg 1990, Bd. 4, Stuttgart 1995, 163–171

· Zwischen altem und neuem Rom. Zur besonderen Stellung der rumänischen Philologie in der Romanistik, Romanistik in Geschichte und Gegenwart 1, 1995, 135–148

· Die Anfänge der rumänischen Literatur, Balkan-Archiv, Neue Folge 19/20, 1994/95 (1996), 547–551

· Der Mioriţa-Stoff bei Dakorumänen und Aromunen, Balkan-Archiv, Neue Folge 19/20, 1994/95 (1996), 553–557

· Die Bedeutung Venedigs für die Balkanromania, in: G. Holtus – J. Kramer – W. Schweickard (Hrsgg.), Italica et Romanica. Festschrift für Max Pfister zum 65. Geburtstag, Bd. 2, Tübingen 1997, 313–325

· Rumänien, in: H. Goebl u. a. (Hrsgg.), Kontaktlinguistik. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung, Bd. 2, Berlin – New York 1997, 1458–1470

· Rumänische Sprachkultur im Überblick, in: A. Greule – F. Lebsanft (Hrsgg.), Europäische Sprachkultur und Sprachpflege, Tübingen 1998, 179–194 (zusammen mit W. Schweickard)

· Die Anfänge der rumänischen Grammatikschreibung, in: E. Werner u. a. (Hrsgg.), et multum et multa. Festschrift für Peter Wunderli zum 60. Geburtstag, Tübingen 1998, 57–68

· Jugendsprache vor und nach 1989 in Rumänien, Grenzgänge 10, 1998, 16 – 27 (zusammen mit S. Hecht)

· Der Romanitätsgedanke: eine Konstante in der rumänischen Geistesgeschichte?, in: S. Große – A. Schönfelder (Hrsgg.), Dulce et decorum est philologiam colere. Festschrift für Dietrich Briesemeister zu seinem 65. Geburtstag, Berlin 1999, Bd. 2, 1799–1811

· Die rumänische Sprache nach 1989, Balkan-Archiv, Neue Folge 24/25, 1999/2000, 165–174

· Rumänisch, in: Janich, Nina – Greule, Albrecht (Hrsgg.), Sprachkulturen in Europa. Ein internationales Handbuch, Tübingen 2002, 220–231

· Auswirkungen des dakorumänisch-aromunischen Sprachkontakts, in: Winfried Busse – Schmidt, Radefeldt, Jürgen (Hrsgg.), Rumänisch und Romanisch. Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. phil. habil. Rudolf Windisch, Rostock 2003, 91–102

· Deutsch-rumänische Wissenschaftsbeziehungen – Retrospektive und Perspektiven, in: Artur Greive, u. a. (Hrsgg.), Deutsche und rumänische Philologen in der Begegnung. Akten des gleichnamigen Kolloquiums in Cluj-Napoca vom 24. – 26. Mai 2002, Cluj-Napoca 2003, 211–226

· Rumänisch im Internet, in: Wolfgang Dahmen u. a. (Hrsgg.), Romanistik und neue Medien, Tübingen 2004, 37–52 (zusammen mit Eugen Munteanu)

· Der rumänische Alexanderroman oder wozu es führen kann, wenn man in Deutschland Rumänisch studiert, in: Larisa Schippel (Hrsg.), Im Dialog: Rumänistik im deutschsprachigen Raum, Frankfurt u. a. 2004, 133–152

· Zwischen Umwerbung und Ignoranz – die Aromunen im Bewusstsein der Rumänen nördlich der Donau, in: Klaus Bochmann – Vasile Dumbrava (Hrsgg.), Das Regionale in der rumänischen Kultur, Leipzig 2005, 95–103

· Was heißt und zu welchem Ende studiert man Rumänische Philologie?, Philologica Jassyensia 2, 2006, 197–201

· Magyarisierungsversuche im Siebenbürgen des 19. Jahrhunderts als Motor für die Sprachnormierung des Rumänischen, in: Wolfgang Dahmen – Rainer Schlösser (Hrsgg.), Sexaginta. Festschrift für Johannes Kramer, Hamburg 2007, 97–110

· Pro- und antiwestliche Strömungen im rumänischen literarischen Diskurs – ein Überblick, in:Gabriella Schubert – Holm Sundhaussen (Hrsgg.), Prowestliche und antiwestliche Diskurse in den Balkanländern / Südosteuropa. 43. Internationale Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft in Tutzing 4. – 8. Oktober 2004, München 2008, 59–75

· AIterativer Sprachkontakt und Lexikographie. Zur Behandlung der Slavismen in den Wörterbüchern des Rumänischen, in: Anja Overbeck – Wolfgang Schweickard – Harald Völker (Hrsgg.), Lexikon, Varietät, Philologie. Romanistische Studien. Günter Holtus zum 65. Geburtstag, Berlin/Boston 2011, 415–424

· Die Auseinandersetzung der rumänischen Literatur mit der Securitate, in: Joachim von Puttkamer – Stefan Sienerth – Ulrich A. Wien (Hrsgg.): Die Securitate in Siebenbürgen, Köln/Weimar/Wien 2014, 277–290 (zusammen mit G. Große)

· Chancen und Perspektiven der Rumänisch-Studien heute, in: Hans-Christian Maner – Wolf Lustig (Hrsgg.): Rumänisch in Mainz. Festschrift anlässlich der Eröffnung des Lektorats für Rumänische Sprache und Kultur an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz am 4. November 2013, Mainz 2014, 27–36