DIALOGOS 3: GESPRÄCH MIT SIMONA GRÜTER-BÎRGĂOANU

Ort: RKI Galerie, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin.

Zeit: 25. Mai 2018, 19.00 Uhr.

Am 25. Mai um 19.00 Uhr findet das dritte Gespräch der neue Reihe „Dialogos” statt: „Formell / Informell. Ländliches Rumänien – die Rollen im Wohnungsbau neu definieren“ von Simona Grüter-Bîrgăoanu.

Vor dem Hintergrund struktureller Anpassungen an europäische Standards, setzt sich der derzeitige Wohnungsbau in rumänischen Dörfern immer mehr von den vernakulären Traditionen ab. Die neu entstandenen Häuser, für die man eine Planung, Baugenehmigungen und spezialisierte Baufirmen braucht, orientieren sich ästhetisch nach einer fremden, neuen Architektur. So findet eine Formalisierung der informellen Siedlungen statt. Parallel dazu läuft aber auch ein umgekehrter Prozess der Informalisierung ab: Dorfbewohner tragen zur Entstehung und Modifizierung ihrer gebauten Umgebung aktiv bei. Das Ergebnis ist eine hybride Realität, bestehend aus formellen und informellen Elementen. Die Rollen werden permanent zwischen den beteiligten Akteuren verhandelt. Aufgrund Interviews mit Bewohnern, Architekten, Behörden und Bauarbeitern, sowohl fotografischer Dokumentation und teilnehmender Beobachtung werden drei konkrete Beispiele diskutiert. Ziel ist, das partizipative Paradigma innerhalb der Architekturpraxis und -ausbildung kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren.

Simona Grüter-Bîrgăoanu ist Architektin und Forscherin im Bereich Wohnungsbau und vernakuläre Architektur. Sie wurde 1983 in Focșani, Rumänien, geboren und hat 2008 ihr Architekturstudium an der Ion Mincu Universität in Bukarest absolviert. Zwischen 2008 und 2014 war sie als Architektin in Hannover und Berlin tätig, wo sie Erfahrungen mit dem partizipativen Wohnungsbau erlangt hat. Seit 2013 promoviert sie innerhalb des Internationalen Promotionsprogramms Europäische Urbanistik an der Bauhaus Universität Weimar bei Prof. Dr. Frank Eckardt. Sie ist Stipendiatin der Thüringer Graduiertenförderung. Sowohl ihre Erfahrungen auf Baustellen in Marokko und Rumänien, als auch die wissenschaftliche Tätigkeiten in Lehre und Forschung in Brasilien und Deutschland haben ihre Expertise bereichert. Sie hat bereits an HS-Bremen, UFMG-Belo Horizonte, BU-Weimar und an der Arhipera- Sommerakademie, in Belciugatele, Rumänien, vorgetragen. Der Titel ihres Forschungsprojektes lautet „Die vernakuläre Dimension des Wohnungsbaues in Rumänien“. Sie wohnt in Weimar und hat zwei Kinder.

Das RKI Berlin führt die neue Reihe „Dialogos” ein, die internationale und rumänische Spezialisten aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen bringt. Die Gäste stellen ihre Forschungs-, bzw. Kunstprojekte vor und diskutieren darüber mit dem Publikum. Das Ziel der Initiative ist es, einen Raum zur sozialen Vernetzung und eine Plattform für Austausch und Diskussion zu bieten.

Veranstaltung in englischer Sprache. Eintritt frei.